Kreis. Die Preise für Eigentumswohnungen und Wohnhäuser in der Region sind im vergangenen Jahr erneut deutlich gestiegen – das ist die Erkenntnis des neuen Immobilienmarktberichts der Volksbank Mittlerer Neckar. Der umfangreiche Bericht beleuchtet im Detail die Preise und Entwicklungen in den Städten und Gemeinden der Region.
Der Immobilienmarktbericht ist ab sofort online abrufbar unter v-mn.de/immobericht und als gedruckte Kurzversion in den Filialen und Immobilien-Centern der Bank erhältlich. „Die Preise auf dem regionalen Immobilienmarkt kennen nach wie vor nur eine Richtung: nach oben. Im Schnitt stiegen die Preise für Wohnungen in der Region um ganze 6,5 Prozent an – bei Häusern um mehr als vier Prozent“, sagt Heinz Fohrer, Vorstandssprecher der Volksbank.
„Die europäische Niedrigzinspolitik, der anhaltende Mangel an Wohnraum und die Pandemie haben die Preise 2021 weiter in die Höhe getrieben“, berichtet Heinz Fohrer. Für 2022 dürften zudem Faktoren wie die Verteuerungen der Baustoffe und Engpässe bei den Lieferketten sowie die Inflation die Immobilienpreise zusätzlich belasten, vor allem bei Neubauten. Mögliche Zinssteigerungen im laufenden Jahr könnten allerdings zu Preiskorrekturen führen.
Kirchheim bleibt begehrt
Mit seiner lebendigen Innenstadt und hohen Kaufkraft bleibt Kirchheim ein sehr gefragter Wohnort. Die Preise stiegen 2021 erneut um fast vier Prozent bei Häusern und um mehr als fünf Prozent bei Eigentumswohnungen an. „Obwohl diverse Neubaugebiete geplant und in der Umsetzung sind, bleibt der Wohnraum mittelfristig knapp“, betont der Vorstandssprecher der Volksbank. Ein Einfamilienhaus kostet in Kirchheim mindestens 600 000 Euro. Der Quadratmeterpreis in sehr guten Wohnlagen und bei neuwertigen Wohnungen kann inzwischen bei fast 5000 Euro liegen.
„Bemerkenswert ist, dass die größte Preissteigerung bei Eigentumswohnungen im Raum Lenningen festzustellen ist: Um fast 10 Prozent stiegen hier die Preise“, hebt Heinz Fohrer hervor. Neubauwohnungen in guter Lage kosten bis zu 4000 Euro.
„Unser Immobilienmarktbericht soll auch 2022 als verlässliche Orientierungshilfe in einem dynamischen Immobilienmarkt dienen“, unterstreicht Heinz Fohrer. „Allerdings: Trotz aller Sorgfältigkeit unserer Publikation kann der Bericht die persönliche Beratung mit einem Experten vor Ort nicht ersetzen“, ergänzt der Vorstandssprecher.
Die Schere geht auseinander
Für die kommenden Jahre rechnet die Volksbank nur noch mit einem moderaten Anstieg der Preise. „Die Zinswende und damit steigende Bauzinsen werden das Tempo des Anstiegs zumindest dämpfen“, sagt Heinz Fohrer.
Der Markt wird sich teilen. Immobilien in sehr guten Lagen sind nach wie vor attraktiv und lassen die Preise weiter, wenn auch deutlich langsamer, ansteigen. Durchschnittliche Immobilien oder Immobilien in infrastrukturschwächeren Lagen werden aller Voraussicht nach weniger nachgefragt. Die Preise für Immobilien in diesen Lagen werden eher stagnieren oder zurückgehen.
„Ein Unsicherheitsfaktor besteht, und das ist die aktuelle politische Lage“, mahnt der Vorstandssprecher der Volksbank. Der Angriff Russlands auf die Ukraine, steigende Energiepreise, die Inflationsrate und vor allem die gestiegenen Zinsen werden auch Auswirkungen auf die Immobiliennachfrage haben. „Trotz alledem werden Immobilien die wichtigste Sachanlage bleiben und damit einen sehr hohen Stellenwert
behalten.“ pm