Vor zwei Wochen ist bei einem Unfall an der B 465 in Dettingen eine Radfahrerin ums Leben gekommen. Die Ermittlungen der Polizei zur Unfallursache laufen noch, man warte auf das Ergebnis eines beauftragten Gutachtens, erklärt die Pressestelle des Reutlinger Polizeipräsidiums. Voraussichtlich wisse man Ende Juli mehr.
Aber auch unabhängig davon, wer bei dem Unfall Grün hatte und wer nicht, beschäftigt die Sache die Dettinger. Denn der Fußgängerüberweg an der Kreuzung Teckstraße/Bundesstraße steht schon seit Langem immer wieder in der Kritik. Genutzt wird er vor allem von Bewohnern des südlichen Teils von Dettingen, denn für sie ist der Weg durch die Unterführung an der Lindenstraße – je nachdem, wohin sie wollen – möglicherweise ein Umweg. Zudem ist dieser „Tunnel“ wenig einladend. Er soll bis Ende 2028 durch eine weitere, hellere Unterführung ersetzt werden. Aber wie kommen die Schulkinder während deren Bauzeit über die Straße? Dorothee Schuster, die Leiterin des Haupt- und Ordnungsamtes, kann besorgte Eltern beruhigen: „Die alte Unterführung bleibt offen, bis die neue gebaut ist“, erklärt sie. Das sei möglich, weil der neue Durchbruch nicht an genau derselben Stelle, sondern schräg und etwas näher am Bahnhof verlaufe. Erst wenn er in Betrieb genommen sei, werde die alte Unterführung verfüllt.

Die Problematik der Ampelschaltung an der Teckstraße ist Schuster bestens bekannt. „Da hatten wir schon immer Beschwerden, dass die Grünphase zu kurz ist“, sagt sie. „Aber wir haben überhaupt keinen Einfluss.“ Auch im Gemeinderat wird das Thema immer wieder angesprochen, zuletzt in der Sitzung im Juni. Die Kritik werde immer an die Verkehrsbehörde weitergeleitet, sagt Schuster. Aber diese sah offenbar bisher keinen Grund, etwas zu ändern, und bezieht auch aktuell nicht Stellung: Aufgrund der laufenden polizeilichen Ermittlungen könne man „zum jetzigen Zeitpunkt keine Informationen geben“, so die Pressesprecherin des Landratsamtes.
Neben der Grünphase gibt es weitere Kritikpunkte am Überweg samt Kreuzung Teckstraße. Der Durchgang ist schmal und auf der westlichen Seite durch die Bahngleise beengt. Sowohl beim Warten als auch beim Queren kann es ziemlich eng werden, vor allem, wenn auch Radler die Furt nutzen. Wobei sie an dieser Stelle absteigen und schieben müssen – oder einfach auf der Teckstraße die Kreuzung queren könnten. Das wäre der korrekte Weg, der allerdings auch seine Tücken hat. Michael Christ, Dettingens Klimaschutz- und Energiemanager, hat als passionierter Radler schon oft die Kreuzung an dieser Stelle befahren. Und stand hier manchmal sehr lange, teils zusammen mit anderen Radlern, ohne Grün zu bekommen. Sein Eindruck ist, dass die Kamera an der Ampel Radelnde oft nicht wahrnimmt. Christ wedelt jetzt beim Näherkommen immer ausgreifend in die Kamera, das scheine besser zu funktionieren, sagt er.
Klar ist, dass komplizierte Technik in einer Ampelkreuzung steckt. Bei einer Störung fällt sie aus – auch das komme immer wieder vor, ebenso dass der Drücker für die Fußgänger öfter mal kaputt sei, ist in Dettingen zu hören.