Aus dem Gemeinderat
Wo Freiflächen-Photovoltaik in Owen möglich wäre

Der Owener Gemeinderat hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit spannenden Themen befasst. Ein großes Thema war der Klimaschutz.

Freiflächen-PV-Anlagen sollen überall im Land gebaut werden.  Symbolfoto

Owener Forst: Viel Arbeit, wenig Ertrag in 2024

Owen. Im Stadtwald ist im laufenden Jahr mehr Geld ausgegeben als verdient worden. 4500 Euro beträgt das Minus 2024. Ein Grund seien drei relativ aufwendige Holzernteaktionen am Communberg gewesen, erklärte Revierförster Alexander Klein in seiner Präsentation vor dem Owener Gemeinderat. „Die Stadt hat viele Eschenbestände am Steilhang, wo relativ wenig hochwertiges Holz bei rauskommt und viel Arbeit drinsteckt. Die Kosten waren nochmal höher als gedacht“, so Klein. Solche Pflegemaßnahmen müssten jedoch immer wieder sein. Bei einem kleineren Einschlag am Hohenbol am Teckberg seien „ein paar schöne Stämme rausgekommen, die auf einer Wertholzsubmission verkauft werden konnten“. Bei der Brennholzversteigerung habe man 267 Festmeter verkauft, 35 seien noch zu haben. 2025 plant der Owener Forst mit einem Plus von rund 15.000 Euro.

Wege zu kommunalem PV-Ausbauplan

Owen. In der jüngsten Owener Gemeinderatssitzung hat Dr. Magnus Schulz-Mönnighoff von der Klimaschutzagentur des Landkreises Esslingen für einen kommunalen PV-Ausbauplan geworben. Um die gesetzlichen Ausbauziele des Landes Baden-Württemberg zu erreichen, müssten landesweit pro Jahr PV-Anlagen mit 2000 Megawatt Leistung zugebaut werden, und zwar zwei Drittel auf Dächern und ein Drittel auf Freiflächen, sagte Schulz-Mönnighoff in seinem Vortrag. Baden-Württemberg will 2040 klimaneutral sein. Der Stadt Owen riet er, zunächst ein kommunales Ausbauziel zu definieren, anschließend kommunale Dachflächen zu bewerten und zu erschließen, sonstige Flächen, zum Beispiel Parkplätze oder Freiflächen, prüfen zu lassen und zu bewerten sowie örtliche Inititiativen sowie ehrenamtliche Gruppen einzubinden. Trotz des Wegfalls der Einspeisevergütung bei negativen Strompreisen, die 2025 kommen soll, bezeichnete Schulz-Mönnighoff die Photovoltaik als „No-Brainer“. „Sie wird sich immer rentieren. Wir brauchen gar nicht mehr diese wahnsinnig hohen Vergütungen, um die Anlagen zu finanzieren“, sagte er. Der Owener Gemeinderat nahm den Vortrag zur Kenntnis.

Teilfortschreibung des Regionalplans

Owen. Das Land Baden-Württemberg möchte mehr Photovoltaik-Anlagen auf Freiflächen sehen, um beim Klimaschutz voranzukommen. Deshalb ist unter anderem die Region Stuttgart aufgerufen, im Rahmen der Teilfortschreibung des Regionalplans Flächen für diese Art der PV auszuweisen. Die Stadtverwaltung hat prüfen lassen, wo in Owen Freiflächen-Photovoltaik möglich wäre und die Ergebnisse dem Gemeinderat vorgestellt. Da Owen von Wald und verschiedenen Schutzgebieten umgeben ist, fallen viele Flächen von vornherein weg. Laut der Stadtverwaltung wäre Freiflächen-PV theoretisch auf Feldern entlang der B465 Richtung Dettingen und auf einer Fläche an der Landesstraße Richtung Beuren gegenüber dem Wanderparkplatz Maienwasen möglich. Auch ein paar weitere Flächen kommen infrage, werden aber als schwieriger zu realisieren eingestuft, weil sie exponierter liegen und deshalb von vielen Blickpunkten aus wahrgenommen werden könnten. „Aber wenn wir in der Ortsmitte sind und man die Fläche von dort aus nicht sehen kann, kann man die Fläche theoretisch realisieren“, so Wirtschafts- und Tourismusförderin Eileen Gerstner. Theoretisch deshalb, weil die Stadt mit der positiven Rückmeldung an die Region Stuttgart, die der Gemeinderat bei einer Enthaltung beschloss, lediglich einen ersten Schritt in Richtung Freiflächen-PV geht. „Wir können Potenziale ausschöpfen, wenn wir sie ausschöpfen wollen“, so Gerstner. Voraussetzung ist freilich auch, dass die Eigentümer der Flächen bereit sind, sie aufzugeben. Gemeinderat Jens Häußler schlug vor, gegenüber der Region Stuttgart zu kommunizieren, dass Agri-PV gewünscht ist. Bei dieser Art von PV finden landwirtschaftliche und Stromerzeugung auf einer Fläche statt. Die Verwaltung nahm den Vorschlag mit in den Antrag auf. Hans-Jörg Schmid gab zu bedenken, dass sich der Genehmigungsprozess vermutlich sehr in die Länge ziehen wird. Und Jochen Eberhardt sagte, für ihn sei der Außenbereich die letzte Variante für Photovoltaik. Die Autobahnböschung sei für ihn deutlich geeigneter als wertvolle Äcker und Wiesen. Die Karte „Öffnung des Regionalen Grünzugs“ finden Interessierte im Ratsinformationssystem unter www.owen.de