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Wunder gibt es immer wieder

Kultur Schon zum dritten Mal hat die VHS Schlierbach ein Konzert mit der Band Knack ausgerichtet. Deutschland sollte endlich wieder einmal den ESC gewinnen, und getreu dem Motto „Wunder gibt es immer wieder“, ging der Wunsch in Erfüllung. Von Sylvia Horlebein

Die Bühne hell erleuchtet, die Künstler mit Deutschlandfahnen geschmückt, und Peter Urban (gesprochen von Wolfgang Weck) als gesichtslose Stimme im Hintergrund. Der vollbesetzte Farrenstall in Schlierbach fieberte mit, als Knack mit dem Programm „12 Points – Wunder gibt es immer wieder“ die Punktevergabe des Eurovision Song Contests nachspielte. Der Applaus war ohrenbetäubend, als sie das Märchen vom Sieg wahr werden ließen. Doch die Interpreten standen nur durch ein Missverständnis auf den Brettern, die die Welt bedeuten, und dies erfuhren, beim zweiten Einzug, auch die Gäste.

Mit stimmungsvollen Liedern, lustigen Texten, Tanzeinlagen und fliegenden Kostümwechseln erzählten und besangen Angela Hack und Martina Knoll mit Unterstützung von Markus Deuschle am Schlagzeug und Andreas Schuster am Keyboard die Geschichte des ESC. 60 Jahre des großen Musikwettbewerbs wurden in zwei Stunden besungen, und dafür musste man erst einmal weit in die Vergangenheit reisen.

Auch wenn die Musik im Vordergrund stand, machten doch gerade die Zwischentexte den Abend aus. Es wurde herzlich gelacht, als Hack sich erfolglos gegen eine Teilnahme beim ESC wehrte. „Äh, da liegt ein Missverständnis vor. Pjotr und ich sind hier, um vorzusingen für das internationale Festival für ekmelische Musik in Salzgitter.“

Es wurde gestaunt, als Schuster voller Bewunderung erzählte, dass Ralph Siegel mit seinen Liedern insgesamt 1478 Punkte für Deutschland holte. Es wurde gestöhnt und gelitten, als Hack mit irischem Akzent einen Brief vorlas, der eine eindeutige Abfuhr Jonny Logans an Knoll enthielt. Mit Schmachtstimme wurde passend dazu „Hold me on“ gesungen, und dann voller Zorn „Sattelite“. Doch der Schmerz hielt nicht lange an, und als mit „Rise like a Phoenix“ der erste Teil beendet wurde, war allen klar: Diese beiden Sängerinnen sind das Schlierbacher Deutschlandteam für den ESC.

Nicht immer im Duett, aber doch immer gemeinsam

Sie rockten die Bühne, brachten den Saal zum Beben und die Zeit zum Verfliegen. Doch auch wenn sie zu zweit am Mikrofon standen – ein kontinuierliches Duett war es nicht. Die Lieder wurden genutzt, um die Erfolge des ESC, die fiktive Teilnahme und die gemeinsamen Gespräche musikalisch nachzuerzählen. Doch nicht jedes Gespräch war verständlich, denn Hack und Knoll scheuten sich nicht, ihre Dialoge auch in anderen Sprachen zu führen. Wie gut, dass beide nicht nur ihre Stimmen, sondern auch Hände, Füße und Mimik einsetzten, um ihr Leid, aber auch ihre Freude dem Publikum mitzuteilen. Die Band schaffte es, dass das Publikum spontan mitsang, stehende Ovationen gab und sogar für romantische Stimmung sorgte. Bei „Fly on the wings of love“ wurden die Handys herausgeholt und die Lampen eingeschaltet. Ein Lichtermeer erstrahlte kurz vor Ende im Farrenstall und machte deutlich, wie sehr der Abend genossen wurde. Alle waren sich einig: Das war mal wieder ein richtig schöner Abend. 

Wer noch nicht genug hat

Knack, bestehend aus den Sängerinnen Angela Hack und Martina Knoll, dem Schlagzeuger Markus Deuschle und Keyboarder Andreas Schuster, sind am 24.Juni in der Limburger Halle anlässlich des Kultursommers in Weilbach zu sehen und zu hören. Wer mehr zu ihnen wissen möchte: www.knackmusik.de

Die VHS Schlierbach bietet neben solchen Leckerbissen auch Lesungen an. Wer sich mal umschauen möchte, findet hier die passenden Informationen: www.schlierbach.de/freizeit-kultur/bildung/volkshochschule.