Durchfahrtsstraßen vertragen sich naturgemäß wenig mit dörflichem Charakter und fußgängerfreundlichen Wegen. So verhält es sich auch mit der Kreisstraße 1201 in Holzmaden, die zwischen dem Kreisverkehr am ehemaligen Thailändischen Restaurant Na Mey und dem Urweltmuseum für viel Verkehr sorgt. Da wollen Verwaltung und Gemeinderat nun Abhilfe schaffen. Nachdem Tempo 30 innerhalb der Ortsgrenzen bereits beschlossene Sache ist, plant man nun mit einem dauerhaften Fußgängerüberweg über die Weilheimer Straße, wie die 1201 auf diesem Abschnitt heißt, noch mehr Sicherheit zu schaffen.
Holzmaden plant nun Folgendes: Die Fahrbahnverengung am provisorischen Zebrastreifen zwischen Brunnenstraße und der Einmündung der Rainstraße soll auf sieben Meter verlängert und richtig befestigt werden, auch die Hinweisschilder bekommen „eine Erleuchtung“. Weiter plant die Gemeinde, die Bushaltestelle in diesem Bereich einen Meter weiter in die Fahrbahn zu versetzen. Bei der Gelegenheit soll sie ein Dach bekommen sowie barrierefrei ausgebaut werden.
Der Gedanke, der den Plänen zugrunde liegt, ist einfach: Weniger Platz zum Schnellfahren bedeutet mehr Sicherheit für Fußgänger.
„Anlass war die geplante Sanierung des Belags auf diesem Abschnitt“, erklärt Bürgermeister Florian Schepp. Hier kam dann der Verwaltung der Gedanke, dies zu nutzen und den Bereich etwas neu zu gestalten und aus Provisorien dauerhafte Lösungen zu schaffen. „Allerdings führen wir als Gemeinde keine komplette Neugestaltung der Ortsdurchfahrt durch, wie manche dachten“, erklärt der Schultes.
Und wenn man in der Gemeinderatssitzung schon mal dabei war, hat das Gremiums noch eine weitere Maßnahme zur Entschleunigung der Ortsdurchfahrt auf den Weg gebracht: Die Einmündung von der K 1201 in die Hauptstraße, die in einer Kurve liegt, soll ausgebaut werden, sodass Fahrzeuge, die von der Aichelberger Straße kommen, nicht mehr so „sportlich“ abbiegen können, wie es aktuell der Fall ist. Außerdem soll es an der Stelle einen zweiten Fußgängerüberweg geben. „Da hatte es schon mehrere Gespräche mit dem Landratsamt gegeben“, sagt Florian Schepp. Bislang zeigte sich die Kreisbehörde aber zurückhaltend, weil das „Verkehrsaufkommen“ an Fußgängern nicht hoch genug ist. „Das widerspricht aber der Lebenswirklichkeit, denn die Stelle wird vor allem von Schulkindern genutzt, die nicht den Schlenker über den anderen Zebrastreifen nehmen“, sagt der Gemeindechef. So kommt auf den Tag gerechnet nicht unbedingt eine hohe Zahl von Nutzerinnen und Nutzern zustande, aber vor und nach der Schule sind an der Stelle viele Kinder und Jugendliche unterwegs. In die neuen Verhandlungen geht der Schultes nun mit einem klaren Mandat des Gemeinderats.
Bauzeit sechs bis acht Wochen
Alles in allem kommen auf die Gemeinde Kosten in Höhe von rund 50 000 Euro zu, die jedoch nicht alle in den aktuellen Haushalt einfließen sollen. Die Bushaltestelle soll erst 2023 umgebaut werden, möglicherweise gibt es dann auch Fördermittel. Das letzte Wort hat aber die Verkehrskommission des Landkreises.
Wann der Landkreis mit der Sanierung des Fahrbahnbelags loslegt, steht noch nicht fest, auf jeden Fall soll das vor den Sommerferien passieren. Die Ortsdurchfahrt wird aber passierbar bleiben. „Ein Streifen wird auf jeden Fall fast immer passierbar sein, eine Vollsperrung gibt es nur ein paar Tage, wenn die oberste Schicht aufgetragen wird“, betont Florian Schepp. Die geschätzte Bauzeit liegt bei sechs bis acht Wochen.