Weilheim und Umgebung
Zeltlager können sicher sein

Pandemie Ein neues Konzept mit vorheriger Testung scheint die Lösung für Freizeitange­bote für Jugendliche.

Region. „Ein Sommer ohne Zelt­lager ist kein echter Sommer“, lautete die Einschätzung vieler Teilnehmer des EC-Zeltlagers (Entschieden für Christus), darunter auch viele Jugendliche aus Holzmaden, Lenningen und Kirchheim. In Summe waren es 557 Personen, die bei drei aufeinander folgenden Lagern dabei waren, die auf dem idyllisch gelegenen Krotenberg in Markbronn stattfanden.

Doch wie war es möglich, bei steigenden Infektionszahlen dennoch ein klassisches Zeltlager zu veranstalten? Zunächst braucht es Corona-Tests und anschließend ist entscheidend, dass die Kinder und Jugendlichen unter sich bleiben, gewissermaßen eine Quarantäne-­Gruppe der Nicht-­Infizierten. Bei Zeltlagern lässt sich dies gut rea­lisieren, denn sie sind ­abgelegen, naturnah und völlig losgelöst vom Alltagsleben. Solch eine ­Gruppe braucht dann auch ­keine Abstands­regelungen. Kurzum: ein Zelt­lager ohne Abstand, aber ­zugleich mit Singen, S­pringen, ­Toben, ­Tanzen, Lachen und Lager­feuer. Mit ­wissenschaftlicher ­Unterstützung des BioLago-Netzwerks in Kons­tanz wurde dieses Sicherheits­konzept entwickelt. ­Politik und Verwaltung gaben aber dazu erst nach zähen Verhandlungen die ­Genehmigung.

Beim Start des ersten Zelt­lagers stand also gleich das wichtigste Element des Sicherheitskonzeptes auf dem Programm: Die Mund-­Rachen-Spülprobe und der Nasen­abstrich, der binnen 24 Stunden ausgewertet wurde. Alle 557 Teilnehmer und Mitarbeiter waren „SARS-CoV-2 negativ“.

Durch dieses innovative Vorgehen setzte die EC-Jugendarbeit um, was eine Kampagne der evangelischen Jugend- und Sozialarbeit in Deutschland mit dem Slogan „#zukunftsrelevant“ beschreibt: Fürsorge und Rücksicht, Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit. Gleichzeitig beklagten die Veranstalter aber, dass die ­Politik dieses Konzept nicht unter­stützen wollte, und viele andere Sommerlager anderer Anbieter hätten deshalb ersatzlos abgesagt werden müssen. Deshalb wünsche man sich, dass dieses Konzept weiter Schule macht, um solche Angebote im Sinne des Kindeswohls wieder für alle möglich zu machen. fg