Wirtschaft
Zukunft für Kesseböhmer in Weilheim ist gesichert

Bei der Firma EPT gibt es eine unerwartete Wendung: 62 Arbeitsplätze bleiben in Weilheim erhalten.

62 Arbeitsplätze sollen bei EPT in Weilheim erhalten bleiben. Foto: pr

Aufatmen bei Kesseböhmer: Wie die EPT am Dienstag mitgeteilt hat, übernimmt der bisherige Gesellschafter, die Kesseböhmer-Unternehmensgruppe, den verbliebenen Betrieb in Weilheim. Das sei mit dem Betriebsrat ausgehandelt worden. Seit Dezember 2023 befand sich die EPT Energietechnik Produktions GmbH in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Die jetzige Übernahme erlaube einen Teilerhalt und die Neuaufstellung des Unternehmens. „Wir sind froh, dass wir nach der bereits beschlossenen Stilllegung nun doch eine Möglichkeit gefunden haben, einen Teil der Produktion und der Arbeitsplätze zu sichern“, sagt Sanierungsgeschäftsführerin Tamara Kaes. Die Übernahme erfolgt über einen sogenannten Asset Deal und ist zum 1. Juli geplant.

„Kesseböhmer übernimmt den Standort in Weilheim, sämtliche Wirtschaftsgüter und den Großteil der verbliebenen Mannschaft. Es können insgesamt 62 Arbeitsplätze erhalten werden“, so Rechtsanwalt Thomas Ellrich von der Kanzlei Voigt Salus. Dass sprichwörtlich in letzter Sekunde das Steuer herumgerissen wurde, sei für alle Beteiligten Grund zur Freude. Thomas Ellrich steht dem Betrieb als Generalbevollmächtigter zur Seite und sorgt mit seinen Rechtsanwaltspartnern Franz Zilkens und Christian Krönert für die Einhaltung der insolvenzrechtlichen Vorgaben.

Betrieb wird neu aufgestellt

Zur Vermeidung einer Liquidation des Traditionsunternehmens habe sich die Unternehmensgruppe Kesseböhmer bereit erklärt, noch einmal als Investor bereitzustehen, obwohl das anfangs nicht geplant gewesen sei. Über die Ausgestaltung der Übernahme hätten Sanierungsgeschäftsführung, Gesellschafter und Betriebsrat aber zunächst keine Einigung erzielen können. Deshalb sei bereits die Einigungsstelle im Hinblick auf die andernfalls nötige Stilllegung des Betriebs eingeschaltet worden. Verhandlungs- und Kompromissbereitschaft hätten letztlich jedoch dazu geführt, dass am 29. April ein neuer Interessenausgleich und Sozialplan verhandelt werden konnte. Dies ermögliche die Einsetzung einer Transfergesellschaft. Damit werde ein sozialverträglicher Abbau der 43 weggefallenen Arbeitsplätze umsetzbar.

„Wir sind uns der Bedeutung des Standorts bewusst“, heißt es von der Kesseböhmer-Gruppe. Zur Neuausrichtung des Betriebs gehören neben der Verkleinerung des Teams eine Modernisierung von Struktur und Arbeitsabläufen und eine Fokussierung auf höhenverstellbares Mobiliar und Produkte für den Caravan-Sektor. Von einer bestmöglichen Lösung spricht auch der vom Amtsgericht bestellte Sachwalter Rechtsanwalt Stefan Meyer von der Kanzlei Pluta. pm