Wenn ein Verein den 125. Geburtstag feiern kann, dann gehört das gehörig gefeiert. Genau das sagten sich vor gut eineinhalb Jahren die Vorsitzenden des Turnvereins Unterlenningen, als sie mit der Planung für das Festwochenende begannen. Allen voran die zweite stellvertretende Vorsitzende Kira Bosch, die sogleich die Hauptorganisation übernahm. Der Mittelpunkt des Festwochenendes war die Kinder- und Jugendjubiläumsfeier am Samstag. Acht Gruppen hatten für den Auftritt im Festzelt minutiös eigene Darbietungen einstudiert. Das Publikum konnte förmlich das Lampenfieber unter den Kindern, Jugendlichen und dem Betreuerteam spüren.
Die Jüngsten durften den bunten Reigen im Festzelt an der Sporthalle eröffnen. In Begleitung ihrer Eltern zeigten sie auf einem Mini-Parcour gewagte Sprünge vom Bock. Angeleitet wurden sie von Anja Hiller und Carolin Neuburger. Aus Oberlenningen waren die Tanzbambinis des dortigen Turn- und Sportvereins gekommen. Sie begeisterten das zahlreiche Publikum gekonnt mit dem „Biene Maja“-Tanz. Marina Psader und Steffi Psader haben die Darbietung mit den Kindern einstudiert.
Bei den Kindergartenkindern sorgten die Betreuerinnen Ute Blocher, Gudrun Bosch und Nadine Treudler für synchrone Bewegung auf der Bühne. Ganz nach ihrem Motto „Theo, Theo ist fit“ zeigten die Kids, wie fit sie sind. Dass es in der Eiszeit bereits Schnecken gegeben haben muss, bewiesen die Tanzschnecken aus Oberlenningen. Gemeinsam mit ihren Leiterinnen Sonja Gosch, Marina Psader und Steffi Psader wagten sie als eine große Familie den Zeitensprung ins „Ice Age“. Faultier Sid wäre vor Neid erblasst. Neidisch hätte das Publikum auch auf die Kinder- und Jugendgruppe des Geräteturnens werden können. Passend zu ihrem Motto „The Greatest Show“ zauberten sie mit ihren Sprüngen und akrobatischen Einlagen anerkennende Blicke in die Gesichter der Festbesucher. Nina Deuschle und Nina Matthies lieferten die Choreographie für diese große Show.
Ganz im Stil der 80er Jahre gekleidet und mit der entsprechenden Popmusik aus diesem Jahrzehnt belegten die OL-Dancers ihren Programmtitel „We are 80’s Girls“. Britta Nothdurft, Celina Fritsch, Sevina Schmidt und Steffi Paser haben die graziösen Tänzerinnen auf ihrer Reise in die 80er mit Bravour begleitet. Ute Blocher und Melanie Renna hatten es mit der Kinderturngruppe der Grundschule vermutlich nicht einfach. Denn: Sie hatten eine Schiffsmannschaft lauter wilder Piratinnen und Piraten zu bändigen. Gemeinsam konnten Kinder und Leiterinnen aber den „Fluch der Karibik“ trommelnd besiegen und das Publikum spendete jubelnd Beifall. Nicht minder klatschten die Festbesucher für das Inline-Rennteam. Dieses startete seinen Auftritt nicht schnöde auf der Bühne, sondern kurvte elegant mitten durchs Publikum. Auf der Festzeltbühne angelangt, zeigten die Kinder und Jugendlichen auf ihren Rollen, wie Inlinern in Perfektion ausgeübt wird. Ralf Gökeler, Leonie Gökeler, Luca Gökeler und Kira Bosch hatten die Darbietung kreiert. Das Finale Furioso bestritten die Tanzbambinis, die Tanzschnecken und die OL-Dancers tanzend gemeinsam. Dabei ging die unterlegte Hitsingle „Rhythm is a Dancer“ von Snap bei den jungen Talenten förmlich in Fleisch und Blut über. Vereinsvorsitzender Frieder Blocher zeigte sich begeistert: „Wir haben uns das Fest gut vorgestellt, es ist aber viel besser geworden.“
Ehre, wem Ehre gebührt
Im Jahr 2022 waren einige Inlinefahrerinnen- und fahrer erfolgreich. Aus diesem Grund erhielten Lotta Gökeler, Miriam Kubat,, Nala Behrens, Romy Justus, Rico Zähle und Lenny Behrens vom ersten Vorsitzenden Frieder Blocher und seinem Stellvertreter Richard Hohensteiner am Samstag Präsente und eine Ehrenurkunde. Auch der fast noch frischgebackene Inline-Alpin-Europameister Luca Gökeler, übrigens auch Mitglied der Nationalmannschaft, wurde für seine fabelhafte Leistung im vergangenen Sportjahr geehrt. Die Laudatio übernahm Harald Huttenlau, seines Zeichens Mitbegründer der Nationalmannschaft Inline-Alpin vor gut 20 Jahren. Luca Gökeler erhielt die Ehrennadel in Bronze für seine bisherig erfolgreiche Sportlerkarriere.
Der Freitag startet mit einem Knaller
Im Festzelt am Sportheim lieferten „Hillu’s Herzdropfa“ am Freitag Schwäbische Comedy-Kost vom Feinsten. Beim anschließenden Barbetrieb mit DJ Lally sorgten über 400 Festbesucher für gute Stimmung. Während des Jubiläumsfests konnten die Gäste im Foyer der Sporthalle eine Ausstellung über die Geschichte des Turnvereins Unterlenningen besuchen und in Erinnerungen schwelgen.
Am Samstag gab es für die Kinder eine Spielstraße. Auf dem großzügigen Gelände rund um die Sporthalle konnten Klein und Groß verschiedene Sportarten ausprobieren, mit dem Zug eine Runde drehen oder bei der Feuerwehr erste Löschversuche mit einem Mini-C-Rohr vornehmen. Die Kinder waren begeistert und nutzten das vielfältige Angebot rege.
Am Sonntag feiert die Turngemeinde einen Festgottesdienst, der durch den Musikverein Unterlenningen musikalisch umrahmt wird. Gleich im Anschluss greifen die Musizierenden erneut zu ihren Instrumenten und laden zum Frühschoppen im Festzelt ein. Später, am Nachmittag spielt das Lindach-Quartett auf und lässt das Festwochenende mit fetziger Musik ausklingen. kry