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Zum neuen Baugebiet Guckenrain-Ost gehört ein Schubkarrenweg für die Gartenpächter

Planung Das Wohngebiet in Dettingen nimmt konkretere Formen an. Der Vorentwurf fand beim Gemeinderat Anklang, und auch die Eigentümer haben Interesse an der Umsetzung bekundet. Von Iris Häfner

Das Interesse war groß, so viele Zuhörer gibt es selten im Dettinger Gemeinderat. Die „Abrundung“ des Wohngebiets Guckenrain-Ost stand auf der Tagesordnung. Am Ende der Präsentation und Diskussion fielen sämtliche Entscheidungen einstimmig. Die Planung wird jetzt auf der Grundlage dieses Vorentwurfs konkreter.

Ein Blick auf die Karte macht deutlich: Der „Schwung“ der bestehenden letzten ­Häuserzeile Richtung Nabern wird aufgenommen und das Baugebiet bis zur L1250 erweitert. Es gab ­mehrere Informationsrunden mit Pächtern, Eigentümern und Nachbarn, einschließlich Einzelgesprächen. „Wir wollen ohne Namensnennung über das Verfahren möglichst transparent informieren“, erklärte Bürgermeister Rainer Haußmann. Ihm ist auch daran gelegen, die Abwasserwärme für Heizzwecke zu nutzen. „Die Wirtschaftlichkeit hängt davon ab, ob alle künftigen Eigentümer das wollen – oder müssen, wenn wir uns für einen Anschlusszwang aussprechen. Wenn sich nur die Hälfte daran beteiligen will, ist die Realisierung infrage gestellt“, sagte er.

Günter Baumann vom Ingenieurbüro Geoteck gab einen Überblick über die Gespräche. „Alle Eigentümer können sich dort eine Entwicklung vorstellen“, sagte er. Lediglich nur noch ein Gespräch steht aus, soll aber in Kürze stattfinden. „Das ist ein relativ einfaches und gutes Ergebnis“, resümierte er.

 

Dann muss man mit dem Rasenmäher nicht durchs Haus fahren.
Bürgermeister Rainer Haußmann über den „Erschließungs-Radweg“

 

Über die Anregungen und Sorgen der Anwohner wurde ebenfalls referiert. Eine Frage lautete beispielsweise: Wie verändert sich das bereits jetzt hohe Verkehrsaufkommen? Schon jetzt müsse der Bus immer wieder auf den Gehweg ausweichen. Mit einer Verkehrszählung und der Prognose eines unabhängigen Büros „soll objektiv geklärt werden, ob das Straßensystem das verträgt“, so der Schultes. Einen direkten Anschluss an die Landesstraße gibt es nicht, eine Einbahnstraßenlösung funktioniert deshalb nicht. „Wir streben einen Kreisverkehr an. Er wäre zwar unter der Trägerschaft des Landkreises, aber wir müssten ihn bezahlen“, führte Rainer Haußmann aus.

Dann ging es in die Details. Rund 2,6 Hektar umfasst das Gebiet, das seit 2012 Bestandteil des rechtskräftigen Flächennutzungsplans ist. Im Norden, talabwärts, soll verdichtet gebaut werden. Entlang der Landesstraße werden die Gebäude so platziert und gebaut, dass sich eine Lärmschutzwand erübrigt.

Es gibt Gärten in Erbpacht bei den bestehenden Reihenhäusern. Einige Pächter haben Interesse an Kauf beziehungsweise Pacht, andere nicht. „Wir haben einen klugen Kompromissvorschlag, das ist eine ganz praktische Geschichte“, ist sich der Schultes sicher. Ein 1,5 Meter breiter Schubkarrenweg soll öffentlich erstellt werden, damit die Gärten von hinten bestückt werden können. Es soll ein Grasweg bleiben. „Dann muss man nicht mit dem Rasenmäher durchs Haus fahren“, verdeutlichte Rainer Haußmann Sinn und Zweck der Planvariante A1.

Ralf Duffner vom Büro Zoll stellte die Vorentwürfe vor. Das „recht schmale Handtuch“ soll ans bestehende Straßennetz angeschlossen werden. Ein Wendehammer gehört zur Erschließung, die allerdings nicht vor 2025 realisiert wird, es kann auch 2026 werden. Die Grundflächen variieren, ebenso die Bebauung. Vom Reihen- und Mehrfamilienhaus bis zu Doppel- und Einfamilienhäusern ist alles dabei.