Es herrscht Aufregung in der Wichtel-Wohngemeinschaft, die es sich in Heide-Marie und Heinz Bauers Garten in Holzmaden im Wald zwischen wärmenden Laubblättern gemütlich gemacht hat. Ein anderer Kobold hält neugierig Ausschau, ob er schon etwas erspähen kann. Vielleicht gibt es ja eine Überraschung. Denn seit Tagen hören sie den Hausherrn werkeln. Da wird gesägt gebohrt, geschraubt und gehämmert. Was mag er wohl vorhaben? Was die Trolle nicht wissen: Heinz Bauer arbeitet an einer Futterkrippe. Als Grundlage dient ihm ein Foto. Die Materialien dazu kauft er im Baumarkt. Zwei Wochen lang bastelt und tüftelt er bis zu deren Fertigstellung. Auf die Idee kam das Ehepaar Bauer, als sich im vergangenen Winter Rehe an den Trieben der Pflanzen im Garten zu schaffen machten, wohl weil sie auf der Suche nach Futter im Wald bei strengem Frost nichts anderes fanden. Ganz besonders setzten sie dem Efeu in der Nähe der Kobolde zu.
Dann endlich, der Tag der Überraschung: Heinz und Heide-Marie Bauer kommen mit der Futterkrippe in den Wald. Die Freude ist groß - das Efeu ist in der frostklirrenden Kälte vor den Näschen und Zungen des Rotwildes sicher. In der Futterkrippe gibt es genügend Platz für Heu.
Außer der Bastelarbeit gibt es im Dezember noch andere Dinge im Garten zu tun, bei denen richtig angepackt werden muss. „Immer mal wieder haben wir die Wege und den Rasen von den bunten Blättern befreit“, erzählt Heide-Marie Bauer. „Es scheint, als ob es dieses Jahr besonders viel Laub gewesen ist.“ Weil die Gartengeräte im Dezember nicht mehr gebraucht werden, hat Heinz Bauer sie geputzt, gepflegt und weggeräumt. So sind sie für die neue Gartensaison wieder einsatzbereit. Die Rosen, die an einem Gartenweg Spalier stehen, haben jeweils ein Mäntelchen umgebunden bekommen. So sind sie vor Frost geschützt. Die Kübelpflanzen, die im Haus überwintern, kontrolliert Heide-Marie Bauer regelmäßig auf Schädlingsbefall und braune Verfärbungen an den Blättern. Auch sind die Bauers damit beschäftigt, an frostfreien Tagen immergrüne Pflanzen mit Wasser zu versorgen. Sie gießen allerdings nur, wenn der Boden nicht ausreichend nass ist. Heinz Bauer berichtet, dass der Gartenteich schon mit einer Eisschicht bedeckt war. Die Fische haben sich derweil zur Winterruhe in die Tiefe zurückgezogen: Still ruht der See.
Eines darf im Dezember nicht fehlen: der weihnachtliche Schmuck auf der Terrasse mit Christrosen, Sternen und silberfarbenen Kugeln. Heide-Marie Bauer sammelt schon jetzt Ideen, um im neuen Jahr den 1 000 Quadratmeter großen Garten in ein grünes, buntes und verwunschenes Kleinod zu verwandeln, das Menschen und Tieren gleichermaßen als Wohlfühl-Oase dient.