Seit Juli haben sie Saison, und die dauert noch bis in den Oktober hinein – Pflaumen und Zwetschgen. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie Zwillinge. Doch der Unterschied liegt im Detail. Pflaumen sind rund, größer und haben eine durchgehende Naht. Sie sind saftiger als Zwetschgen und schmecken süß. Ihr Stein löst sich schwer vom Fruchtfleisch. Zwetschgen dagegen sind kleiner und oval. Oft fällt bei ihnen eine deutlichere weiße Schicht auf der Schale auf, ein natürliches Fruchtwachs. Ihr gelbes Fruchtfleisch ist weniger saftig und von süßsaurem Geschmack. Ihr Stein lässt sich dagegen leichter herauslösen.
Aber egal, ob Pflaume oder Zwetschge: Voller gesunder Nährstoffe stecken beide. Zum Beispiel das Vitamin B1, das die Nerven stärken soll, Stress lindert und die Leistung fördert. Die Spurenelemente Zink und Kupfer können sich zudem positiv auf das seelische Wohlbefinden auswirken. Reichlich enthalten sind auch Carotinoide, denen eine vorbeugende Wirkung gegen Erkrankungen wie Krebs, Atherosklerose, Rheuma, Alzheimer, Morbus Parkinson und den Grauen Star nachgesagt wird. Die rote, violette oder dunkelblaue Farbe geht auf die enthaltenen Anthocyane zurück. Forschungen haben gezeigt, dass diese sekundären Pflanzenstoffe die Immunabwehr stärken, vor Herz-Kreislauf-Krankheiten schützen und gegen Entzündungen sowie Tumore wirken können.
Noch mehr der guten Vitalstoffe steckt in Dörrpflaumen. Ihnen wird zugeschrieben, die Darmflora zu verbessern, indem sie die nützlichen Darmbakterien und den mikrobiellen Stoffwechsel im Dickdarm fördern. In der Folge bringen sie zudem die Verdauung auf Trab – mehr noch als das frisch verzehrte Steinobst. Cornelia Wahl