Kommunalwahl 2019

Die Infrastruktur muss mitwachsen

Kommunalwahl Die CIK fordert eine Anpassung an steigende Einwohnerzahlen.

Kirchheim. Bis 2022 sollen rund 1 000 neue Wohnungen in Kirchheim gebaut werden. In dieser Zeit soll ein Gewerbegebiet „In der Au“ entstehen, über ein „Interkommunales Gewerbegebiet“ macht man sich Gedanken. Wohin entwickelt sich Kirchheim? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Christliche Initiative Kirchheim (CIK) nicht erst seit Kurzem. An erster Stelle sehen die beiden Stadträte Gerd „Mogli“ Mogler und Hans Kiefer die Diskrepanz zwischen dem Anstieg der Wohnungen beziehungsweise der Einwohner in der Stadt und der nicht mitwachsenden Infrastruktur.

Auf dem Steingau-Areal entstehen rund 350 Wohneinheiten für rund 850 neue Einwohner. An der äußeren Erschließung ändere sich momentan jedoch nichts, bemängelt die CIK. Ein Kreisverkehr an der Kreuzung Kolb-/Henriettenstraße sei geplant. Die Umsetzung müsse bis zum Bezug der Wohnungen im Steingau-Quartier erfolgen.

Die CIK sieht weiterhin einen hohen Anteil von Individualverkehr, auch in Kirchheim. Sie fordert, die Infrastruktur den neuen Gegebenheiten anzupassen. Die Schöllkopfstraße als Ost-West-Hauptachse werde weiter belastet. Ein Umbau des Knotenpunkts am Gaiserplatz zähle mit zu den vordringlichsten Aufgaben der Stadtplanung und müsse in den nächsten fünf Jahren angegangen werden. Nach Meinung von Stadtrat Hans Kiefer ist nicht zu erwarten, dass, wie manche in Rat und Verwaltung glauben machen wollten, der überwiegende Teil der Bewohner zum Bahnhof gehe und öffentliche Verkehrsmittel benutze. Das Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs hält er bezüglich Verbindungen und Preisen teilweise noch für zu unattraktiv. Ein bereits in der Diskussion befindliches „Stadtticket“ findet die volle Unterstützung der Christlichen Initiative.

Außerdem müsse es laut Christlicher Initiative Kirchheim in neuen Wohngebieten ausreichend frei zugängliche Parkplätze geben. Wohngebiete mit 150 Wohnungen ohne genügend frei zugängliche Stellplätze für Besucher und den „täglichen Bedarf“ belasteten andere. Erfahrungen aus dem Nägelestal fänden keine Beachtung.

Zur Infrastruktur gehört nach Ansicht von Stadtrat Gerd Mogler jedoch nicht nur der Straßenverkehr. Die Entwicklung der Schulen und Kitas müsse ebenfalls mithalten. Mensen und Betreuungsplätze gehörten ausgebaut.

Die CIK hofft, dass unter den laut statistischem Landesamt geschätzten 4 000 neuen Einwohnern Kirchheims auch viele Kinder sind. Die „ältere“ Generation darf man ebenfalls nicht vergessen. Es sei mit einem Anstieg der Nachfrage nach Pflegeplätzen zu rechnen. Bei steigender Innenverdichtung, so Mogler, müsse man zunehmend auch auf den Erhalt der innerstädtischen Grünflächen, Spielplätze und Freizeitmöglichkeiten achten.pm