Kommunalwahl 2019

Wohnen muss sich jeder leisten können

Kommunalwahl Wohnraum braucht jeder. Für die Kandidaten der offenen Liste „Die Linke“ ist dies ein wichtiges Thema.

Kirchheim. Aktuelle Studien belegen, dass rund 40 Prozent der Haushalte in Deutschlands Großstädten weit mehr als ein Drittel ihres Nettoeinkommens ausgeben, um ihre Bruttokaltmiete zu bezahlen. Für Experten stellt dies eine kritische Schwelle dar. Hört man sich in der Stadt Kirchheim unter Freunden und Verwandten um, so leiden zu viele unter den hohen Mietpreisen - die Geringverdienenden natürlich mehr als die Besserverdienenden. Der Wohnraum und Immobilien im Allgemeinen sind inzwischen zu Spekulationsobjekten verkommen. Auf die Menschen wird keine Rücksicht genommen, obwohl Wohnen, wie auch Essen, Grundbedürfnisse sind.

Bestehender Wohnraum müsse alut Pressemitteilung „Die Linke“ geschützt werden. Dem spekulativen Wohnungsleerstand und auch der Zweckentfremdung müsse entschieden entgegengetreten werden. Ein Hebel hierfür stelle das Zweckentfremdungsverbotsgesetz dar. Der zukünftige Gemeinderat solle dazu eine entsprechende Satzung beschließen. Die Stadt Freiburg könne dabei Vorbild sein. Auch ein professionelles Management von bestehendem Wohnraum sei zielführend. Bevor neue Wohngebiete auf der grünen Wiese ausgewiesen würden, wäre eine Machbarkeitsstudie zur nachhaltigen, innerörtlichen Schaffung von Wohnraum sinnvoll. Es müsse darüber nachgedacht werden, ob die Stadtverwaltung wieder in einen architektonisch attraktiven, kommunalen, sozialen Wohnungsbau einsteigen sollte. Dazu bedarf es öffentlicher Grundstücke, die es gilt zu erhalten beziehungsweise neu zu erwerben.

Genossenschaftlicher Wohnungsbau und städtische Wohnbaugesellschaften seien wirkungsvolle Mittel, um privatwirtschaftlichen Wohnbauspekulationen vorzubeugen. Für eine Stadtentwicklung sei es wichtig, dass Wohngebiete modernen, sozial-ökologischen Standards entsprechen, einer Sozialbindung von 50 Prozent unterliegen, sozial durchmischt sind und von einem Quartiersmanager betreut werden. Ein guter Ansatz sei das Quartier „wirRauner“ in der Eichendorffstraße. Hier stecke Entwicklungspotenzial, das gleich in dem Ötlinger „Quartier Reutlinger Straße“ umgesetzt werden könne. Besonders wichtig sei, dass bei den nun endlich anstehenden Modernisierungsmaßnahmen die Bewohner mitgenommen und nicht einfach nur vor die Türe gesetzt würden. Auf diese Kriterien würden die Kandidaten der offenen Liste „Die Linke“ beim Thema Wohnen besonderes Augenmerk legen, denn für die meisten Menschen in Kirchheim sei bezahlbarer Wohnraum wichtiger als fette Renditen.pm