Kreis Esslingen. Das Thema Radverkehr soll unter dem Motto „Mit dem Fahrrad in die Zukunft“ vorangebracht werden, teilt das Landratsamt mit. Deshalb wurde aus den Bereichen Tourismus, Naturschutz, Zentrales Geoinformationssystem und Straßenbau eine Projektgruppe unter der Federführung des Straßenbauamtes gebildet. Deren Aufgabe ist es, ein flächendeckendes und attraktives Radverkehrsnetz für den Alltags- und Freizeitradverkehr zu entwickeln.
Nach einer Bestandsaufnahme der entlang der Bundes-, Landes- und Kreisstraßen vorhandenen Radwege wurden die Daten im Geoinformationssystem des Landkreises aufgearbeitet. Nun soll in Zusammenarbeit mit einem Fachbüro eine Netzkonzeption mit künftigen Streckenrouten erstellt werden. Dabei sollen neben den Interessen der Kommunen und des ADFC die unterschiedlichen Belange von Naturschutz, Landwirtschaft und Forstverwaltung berücksichtigt werden.
Das Konzept des Landkreises Esslingen wird mit der vom Land gestarteten Initiative „Fertig Los! – Das RadNetz Baden-Württemberg geht an den Start“ abgestimmt. Ziel der Landesregierung ist, die Mittel- und Oberzentren landesweit mit einem Netz von einheitlich gekennzeichneten Verbindungen für den Alltagsradverkehr zu verknüpfen. Dabei werden der Landkreis und jene Kommunen beteiligt, die an den Entwicklungsachsen des Regionalplans liegen. Gemeinsam mit vom Land beauftragten Planungsbüros soll eine sichere und komfortable Wegführung ausgearbeitet werden.
Das Thema Radverkehr wird nach Einschätzung des Landratsamtes durch die Entwicklung im Bereich der E-Mobilität „weiter an Fahrt aufnehmen“. Dem wolle man Rechnung tragen. Bei den Etatberatungen im Herbst soll zur Finanzierung der Planungsleistungen für 2015 ein entsprechender Posten veranschlagt werden. Dazu erhofft sich der Landkreis auch einen Staatsbeitrag. Der Antrag beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit wurde beantragt.
Bei der Landesregierung, so die Kreisverwaltung, genieße der Ausbau der kommunalen Rad- und Fußgänger-Infrastruktur ebenfalls einen hohen Stellenwert. Die Haushaltsmittel zur Förderung der kommunalen Rad-Infrastruktur wurden für das Jahr 2014 von 10 auf 15 Millionen Euro erhöht. Der Fördersatz beträgt 50 Prozent der zuschussfähigen Kosten, die jedoch als Festbetrag gewährt werden. Für den Bau von Radwegen entlang von Landesstraßen stehen fünf Millionen Euro zur Verfügung.
Der Landkreis Esslingen hat für insgesamt sieben Vorhaben entlang von Kreisstraßen einen Förderantrag gestellt. Es handelt sich zum einen um den Ausbau stark frequentierter Radwegverbindungen sowie einzelner für den Schüler- und Alltagsradverkehr wichtiger Radwege. Dazu gehört unter anderem die K 1206 von Hochdorf nach Reichenbach. Dort ist der Ausbau eines Geh- und Radwegs in Aussicht gestellt. Die übrigen Strecken sind außerhalb des Verbreitungsgebiets des Teckboten.ez