Fussball Landesliga
Nicht nur der Erste macht dem Letzten Mut

Fußball Die Konkurrenz ist überzeugt von der Landesliga-Tauglichkeit des TSV Weilheim, der morgen nach Bonlanden muss.

Weilheim. Luca Greco ist ein Statistik-Freak. Der Co-Trainer des TSV Weilheim, der in dieser Woche den frischgebackenen Vater Benjamin Geiger als Chefcoach vertrat, weiß: „In den letzten zehn Jahren hat eine Mannschaft immer mindestens 30 Punkte gebraucht, um in der Liga zu bleiben.“ Höchste Zeit für die Limburgstädter, ihr bescheidenes Sechs-Punkte-Konto aufzustocken. Am besten schon morgen, 14.30 Uhr, beim Landesliga-Aufsteiger SV Bonlanden.

Nur ein Sieg aus bisher zwölf Spielen lässt nicht gerade auf eine Trendwende schließen. Aber die jüngsten Auftritte haben trotz aller Niederlagen die Hoffnung geschürt, dass sich die Ergebnisse demnächst ins Positive verkehren. Die letzten drei Gegner machen dem Tabellenletzten deshalb auch Mut.

Trainer Benjamin Bilger, mit Spitzenreiter TSG Hofherrnweiler 3:0-Sieger im Lindachstadion: „Weilheim hat eine sehr junge Mannschaft mit vielen talentierten, aber unerfahrenen Spielern. Wenn sie es schaffen, ihre Leistungsschwankungen innerhalb eines Spiels abzustellen, werden sie nicht absteigen. Wichtig wäre, bis zur Winterpause ein, zwei erfahrene Spieler zu finden, die den Jungen Halt geben können.“

Kollege Harry Haug, im zehnten Jahr Coach des TSVW-Bezwingers Buch (4:3), führt den FC Bargau als Beispiel an: „Die galten letzte Saison lange als Absteiger Nummer eins, sind aber in der Rückrunde wieder auferstanden. Für Weilheim spricht, dass sie noch nicht meilenweit abgeschlagen sind.“

„Eine Frage des Selbstvertrauens“

Drittletzter Gegner war der TSV Neu-Ulm (1:2). „Weilheim war wirklich nicht die schlechteste Mannschaft, gegen die wir bisher gespielt haben“, betont Ex-Profi Ünal Demirkiran. Der 39-jährige Spielertrainer, zuletzt Torschütze beim 2:0 gegen Buch, ist überzeugt: „Das Ganze ist auch eine Frage des Selbstvertrauens. Die Jungs brauchen nur ein Erfolgserlebnis, dann platzt der Knoten.“

Ob sich der Knoten bei seiner ebenfalls abstiegsbedrohten Mannschaft mit dem Sieg gegen Buch gelöst hat, wird sich in Hofherrnweiler zeigen, wo alles andere als eine Niederlage eine Überraschung wäre. Mit sechs Punkten Vorsprung auf Waldstetten sind die Ostälbler der Hecht im Karpfenteich der Landesliga. Trainer Bilger führt den Höhenflug als „Lohn auf die komplett gute Vorbereitung“ zurück. Zudem darauf, dass er außer Niklas Groiß (zu Normannia Gmünd) keinen einzigen Stammspieler verloren, aber zwei erfahrene und zwei Talente dazugewonnen hat.

Ein beinahe paradiesischer Zustand, auf den der TSV Weilheim mit seinen 17 Abgängen nur neidvoll blicken kann. Auch der nächste Gegner SV Bonlanden konnte nach dem Wiederaufstieg den Kader weitgehend halten und sinnvoll verstärken. Am besten eingeschlagen hat Srdjan Savic, der vom TSV Schönaich kam. Der 34-Jährige Ex-Profi vom FK Sarajewo erlebt gerade seinen zweiten Frühling, erzielte beim 1:1 in Geislingen sein sechstes Tor im dritten Spiel.

Vier Ausfälle beim TSVW

Auf ihn muss die TSVW-Abwehr ihr Augenmerk richten. Dem Spiel nach vorn fehlen nach wie vor die Verletzten Marvin Heth und Deniz Emini. Hinzu kommen Felix Stolz, der sich gegen Hofherrnweiler am Knöchel verletzte, und der aus beruflichen Gründen fehlende Matteo Stefania. Dennoch meint Luca Greco: „Wir wollen und wir können in Bonlanden etwas holen. Unser Ziel in den vier Spielen bis zur Winterpause ist eine zweistellige Punktzahl. Zwei Siege wären super.“ Klaus Schlütter