Stimmungsvoller Albvereinsaktionstag des Teck-Neuffen-Gaus auf der Burg Teck – Landesfest im Juni
Nicht nur die Fidel spielte zum Tanz auf

Als gelungene Einstimmung auf das Jubiläums- und Landesfest am 8. und 9. Juni in Plochingen wurde der Albvereinsaktionstag des Teck-Neuffen-Gaus auf der Burg Teck gefeiert. Bei traumhaftem Wetter herrschte buntes Treiben mit Tanz, Musik und Akrobatik im Burghof der Teck, dem Aushängeschild des Schwäbischen Albvereins.

Owen. Bereits die unterschiedlichsten Wanderangebote, das Ziel – die Burg Teck – zu erreichen, zeigen, dass der Albverein mit seinen 125 Jahren nicht nur Wanderungen für altgediente Albvereinler anbietet. Auch für Familien und dem gesundheitsbewussten Wanderfreund wird einiges geboten. Mit Spiel und Spaß steuerte die Familiengruppe von Bissingen aus die Burg auf dem Hausberg an.

Orangefarbige Luftballons markierten die Stationen, an denen es Aufgaben zu lösen gab, bevor es weiter bergauf ging. Beim Puzzeln, „Tieresuchen“, Bockspringen, Eichhörnchen- und Räuberspiel vergaßen die Kinder ganz, dass Wandern eigentlich „soooo“ langweilig ist. Bei der Sage von der Limburg konnte Kraft getankt werden, um den Anstieg vollends zu bewältigen.

Nach drei Stunden und 375 Höhenmetern ließen sich die Kinder, Eltern und die Familienfachfrau der Ortsgruppe Bissingen-Nabern, Carola Bazle, die diese außergewöhnliche Tour bestens organisiert und durch­geführt hat, die gegrillten Würstchen des Teckwirts schmecken.

Ohne Bockspringen, dafür mit Kräftigungsübungen gespickt, stellte die zertifizierte Gesundheitswanderführerin Regine Erb auf der Strecke vom Bölle zu den Höhen des Teckberges eine Gesundheitswanderung vor. Gesundheitswandern ist das Bewegungsprogramm des Deutschen Wanderverbandes und des Schwäbischen Albvereins. Es kombiniert Wandern mit ausgewählten Übungen, die fit machen.

Bei weiteren offenen Wanderungen von Bissingen, Dettingen und Owen erklommen die Wanderfreunde die Teck auf ganz konventionelle Art. Egal wie und wann der Besucher des Aktionstages oben auf der Teck ankam, die lebhafte, unterhaltsame und bunte Stimmung ließ jede Anstrengung vergessen. Man lauschte den Klängen der Schäfer- beziehungsweise Sackpfeife, Drehleier, Flöte, dem Krummhorn, der Gitarre und dem Gesang der Gruppe „O‘gwies“ aus Neidlingen, genoss die traumhafte Aussicht ins Tal und die kulinarischen Angebote des Pächterehepaares Bogner mit Team.

Pünktlich zum Start des gemütlichen Nachmittags mit Musik, Tanz und Akrobatik begrüßte Erich Haas, Gauvorsitzender des Teck-Neuffen-Gaus, die überaus zahlreichen Gäste. Erich Hass ging auf die Historie des Schwäbischen Albvereins und dessen heutige Bedeutung, mit rund 110 000 Mitgliedern der größte Wanderverein Europas, ein. Was nun folgte, war für Augen und Ohren, für Jung und Alt gleichermaßen faszinierend. Die „Danzbära“, die Jugendvolkstanzgruppe des Albvereins Neckartail­fingen, hüpften, klatschten und drehten sich freudig in ihren schmucken Dirndln zu den Klängen von Geige, Akkordeon und Saxofon.

Der Volksmusikkreis Neckartailfingen unter Leitung von Wanda Melchinger be­gleitete die jungen Tänzerinnen live mit seinen Instrumenten.

Ganz andere Klänge ertönten „aus der Box“, zu der sich eine kleine Gruppe Teenies zum Line Dance formierte. Die ursprüngliche Form des Tanzes ist, wie die Entwicklung des Volkstanzes in vielen Kulturen zeigt, der Gruppentanz. Als Kühe, Bär, Hollandmädels à la Antje sowie fesche Bauernmädels- und -jungs mit Dirndl und Lederhose verkleidet, warteten die „Akro-Kids“ der Ortsgruppe Schlier­bach auf ihren Auftritt.

Bei ihrer Tanzaufführung mit Akrobatik – „die Milch macht uns stark“ – zeigte die Jugendgruppe die Verarbeitung der Milch zu Käse, Kinderriegel und Milchgetränken. Bei fetziger Musik zeigte die 28-köpfige Truppe im Alter von vier bis 15 Jahren ihr ganzes Können. Verdienter Applaus ging an die Akro-Kids aus Schlierbach unter Leitung von Beate Haller mit Team.

Den Kehraus machte die Volkstanzgruppe Neidlingen mit ihren Tänzen im selbst geschneiderten „Häs“. Traude Sigel, die Leiterin der Volkstanzgruppe Neidlingen, legte Wert darauf, nicht auf die Trachten zu verzichten, auch wenn der Aufstieg zur Teck in besagtem Häs etwas beschwerlich war. Umso schöner war der Anblick der farbigen Trachten beim Schwedentanz, einem Wengertertanz aus der Heilbronner Gegend, dem „Schwäbischen „Rutscher“ und dem Bändertanz.

Die Neidlinger Tänzer luden noch zum gemeinsamen Tanz ein, bevor sich die Albvereinsfreunde auf den Weg ins Tal machten. Ruhe kehrte nun auf der Burg Teck ein und ein stimmiges Albvereinsfest für alle Generationen ging zu Ende, mit der Vorfreude auf das Jubiläums- und Landesfest in Plochingen.pm