Nürtingen. Der abstiegsbedrohte Fußball-Landesligist FV 09 Nürtingen geht in der kommenden Saison mit einem neuen Trainer an den Start. Ioannis Tsapakidis, derzeit noch Chef-Trainer der U 23 des SSV Reutlingen, übernimmt ab nächster Saison die Verantwortung - egal in welcher Liga. Zehn Spieltage vor Rundenende haben die „Nullneuner“ als Tabellenvorletzter neun Punkte Rückstand aufs rettende Ufer.
Das momentane Trainer-Duo Manuel Rothweiler und Oliver Scherb hatte bereits vor drei Wochen bekannt gegeben, dass für sie nach dieser Saison Schluss sein wird. „Die Saison ist sehr unglücklich gelaufen“, umschreibt Scherb diplomatisch die Unruhen auf dem Wörth. Man sei zeitweise auf sich alleine gestellt gewesen, auch wenn sich das Umfeld des Vereins nun wieder in ruhigerem Fahrwasser befinde.
Mit dem Deutsch-Griechen, wie er sich selbst in seiner Vita bezeichnet, bekommen die Nürtinger einiges an fußballerischer Erfahrung. Seine Wurzeln hat er in der Region - beim TSV Neckartenzlingen begann er als Jugendlicher zu kicken. Weitere Stationen als Jugendspieler waren die Stuttgarter Kickers, der VfB Stuttgart und der SSV Reutlingen. Bei Letzterem begann auch seine aktive Karriere, in der es der heute 40-Jährige auf 23 Einsätze in der Regionalliga, 184 in der Oberliga und 78 in der Verbandsliga brachte, neben Reutlingen beim Wuppertaler SV, der SpVgg 07 Ludwigsburg, dem TSV Crailsheim und den Stuttgarter Kickers. Als Trainer feierte er Meistertitel mit dem FV Bad Urach in der Kreisliga A im Jahr 2011 und mit der TSG Young Boys Reutlingen in der Bezirksliga Alb im Jahr 2013.
Wo er in Nürtingen die Hebel in der kommenden Saison ansetzen möchte, könne er noch nicht sagen. Es gehe nun darum, die Mannschaft noch näher kennenzulernen. „Es müssen auch Gespräche geführt werden, wer nach der Saison bleiben möchte, da gibt es sicher einige mit Potenzial“, weiß er. Beim 0:6 zuletzt gegen Echterdingen habe man in der Anfangsphase gute Ansätze gesehen. „Es fehlt einfach mal ein Erfolgserlebnis“, befand Tsapakidis. Mit welchen Spielern der Neuaufbau erfolgen kann, müsse man nach der Saison sehen.
Dass er die Szene im Bezirk kenne und über ein gutes Netzwerk gerade auch zu jungen Spielern verfüge, sieht er als gute Voraussetzung für seine künftige Aufgabe.Uwe Gottwald