Das hatte sich die Weilheimer Verwaltungsmannschaft anders vorgestellt: Nach monatelanger intensiver Vorarbeit im Rathaus brauchte der Gemeinderat dem Projekt Bike-Park nur noch zuzustimmen. Im Sprint sollte es mit einem eilends herbeigeführten Beschluss noch vor der Sommerpause über die Ziellinie gehen. Für die Schlussetappe, den Bau der Anlage, stand die Führungscrew gedanklich schon auf der Startrampe.
Was sie von einer solch verordneten Hatz halten, machten die Stadträte in der Debatte deutlich. Sie wollen einbezogen werden in den Planungsprozess, Ideen einbringen und auf Augenhöhe mitgestalten, nicht nur beschlussreife Vorschläge durchwinken.
Das Agieren der Verwaltung erinnert an das Vorgehen beim Projekt Sanierung Kirchheimer Straße im Frühjahr. Statt sich an den Gemeinderatsbeschluss gemäß Haushaltsplan zu halten, zauberte die Rathausspitze eine Variante aus dem Hut, die nicht vorberaten war. Die vom Gremium geforderte Vertagung kostet die Stadt letztlich bares Geld, weil die Auftragsvergabe denkbar knapp an den Ausführungstermin heranrückte.
Ein konstruktives Miteinander aller Beteiligten im Vorfeld wäre in beiden Fällen den Projekten dienlicher gewesen. Die Verwaltung hat durch ihren neuerlichen Alleingang nichts gewonnen. Mit leeren Händen stehen nun aber zunächst auch die Jugendlichen da, die sich in lobenswerter Weise für ihr Ansinnen starkgemacht haben.ANKE KIRSAMMER