Musik, Kunst, Kunsthandwerk und Kulinarik gibt es in sechs historischen Gebäuden in Schopfloch
Offene Tore beim Scheunensommer

Was tut sich hinter alten Scheunentoren in Schopfloch? Was wird hier bewahrt, was für Dinge, was für Räume entstehen hier? Am Wochenende 19. und 20. Juli gibt es darauf beim dritten Schopflocher Scheunensommer Antworten.

Lenningen. Sechs Schopflocher Scheunenbesitzer öffnen ihre Tore. Zu bewundern gibt es alte Dinge, Kunst und Kunsthandwerk. Bilder aus der Ortschronik zeigen Schopfloch in vergangenen Tagen. Zu hören ist Livemusik von Mittelalter bis Jazz, die Gastronomie bietet Kulinarisches aus dem Biosphärengebiet. Geöffnet haben die Scheunen jeweils von 14 bis 18 Uhr, die Gastronomie ist am Samstag bis 22 Uhr für die Gäste da. Die Scheunen liegen im alten Ortskern von Schopfloch und sind teilweise durch die „Winkel“, heimelige Schleichwege hinter den Gärten, miteinander verbunden.

Christine Barth eröffnet zum Scheunensommer ihr Lädchen im Verkaufsraum der ehemaligen Molke in der Ochsenwanger Straße 14. Hier bietet die gelernte Schmuckdesignerin und Goldschmiedin Schmuck und Dekorationsartikel zum Kauf an. Selbst­ständig bereits seit 2009, hat Christine Barth vor zwei Jahren begonnen, ihre Rohmaterialien aus fairen und ökologisch unbedenklichen Quellen zu beziehen. In ihrem Atelier entstehen daraus neben schickem Schmuck auch lustige Kleinigkeiten aus Wolle, Filz und anderen Textilien.

In der Scheune „Blüten(t)räume“, Raiffeisenstraße 13, wird erstmalig „Schopflocher Honigtüte Blüten(t)räume“ angeboten. Diese Geschenktüte kombiniert cremigen Blütenhonig vom Schopflocher Imker mit Naturkunstprodukten, die Monika Eiberger aus Weide, Ton oder Blütenblättern fertigt. Neben Naturkunst in Bienenrähmchen werden unter anderem auch beflochtene alte Gerätschaften im Anwesen von 1791 gezeigt. Wolfgang Eiberger lässt im ehemaligen Stall unter anderem seinen Song „Schopflocher Scheunensommer“ zur Gitarre erklingen und auf dem Scheunenboden findet am Sonntag um 14.30 Uhr die öffentliche Probe einer Jazzband unter der Leitung von Jochen Feucht statt.

Heike und Stefan Gössel bieten im „Haberhaus“, Hintere Straße 2, Samstag bis 22 Uhr, unter anderem regionalen Sekt und traditionelle Rosenküchle an. Der Backsteinbau wurde 1904 als Getreidespeicher errichtet und kann als Mietlokal für Veranstaltungen gebucht werden.

Ewald Burkhardt fertigt in seiner Scheune Wanddeko-Holzbilder. Er stellt sie im „Haberhaus“ aus und bietet Holzherzen als Blumenvasen, Schmetterlinge, verschiedene Blumen und Laubbaumblätter an.

Stefan Lipka und Martin Wünsche öffnen ihre Musikscheune in der Ochsenwanger Straße 11. Auf dem ehemaligen Heuboden wird live musiziert: In Viertelstunden-„Häppchen“ ist Musik vom Mittelalter bis zur Moderne zu hören. Am späten Sonntagnachmittag tritt zum ersten Mal der Schopflocher Männer-Projektchor „Männer auf der Alb“ auf. In der Tenne werden Fotos aus der Schopflocher Ortsgeschichte gezeigt. Erfrischung schenkt die Schopflocher Akkordeongruppe an der Bar aus.

Familie Flügel betreibt „Antik und Design“ bereits seit 15 Jahren in ihrer Scheune, Höfle 7. Sie verbinden alte Handwerkstechniken mit neuen Materialien. Zu entdecken ist kreativ gestalteter Unikatschmuck aus echten Steinen und Perlen. Restaurierte antike Möbel sowie Designermöbel, Kunstobjekte und Geschenkideen sind in der Scheune ausgestellt.

Im Atelier für Ausdrucksmalen von Heilmut Kwoka in der Raiffeisenstraße 23 sind in dieser besonderen Atmosphäre Bilder zu sehen, die den spannenden Entstehungsprozess erahnen lassen. Beim Ausdrucksmalen, es wurde auch schon meditatives Malen genannt, steht der innere Dialog des Malenden mit dem Bild im Vordergrund. Heilmut Kwoka hat die Malerinnen der Malwerkstatt No. 17 in Schopfloch Karin Bidmon, Tina Maahs und Waltraut Wiedmann eingeladen, ihre Bilder in seinem Atelier auszustellen.

Der Schopflocher Scheunensommer wird gefördert vom Biosphärengebiet Schwäbische Alb mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg und der EU. Die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets informiert mit einem Stand vor der Musikscheune über das Biosphärengebiet und seine Besonderheiten. Auch der NABU Kirchheim bietet dort Informationen über Fledermäuse, Nisthilfen und anderes. Die evangelische Kirchengemeinde Schopfloch lädt am Sonntag, 20. Juli, um 10 Uhr zum „Musikalischen Gottesdienst zum Scheunensommer“ in die Johanneskirche ein. Die Kirchengemeinde verkauft vor der Musikscheune frisch gebackenes Schopflocher Holzofenbrot solange der Vorrat reicht zugunsten der Kirchenrenovierung. Die Kirche ist während des Scheunensommers zur Besichtigung geöffnet. sl