Die heiß ersehnte Busverbindung nach Zell und Bad Boll scheint vom Tisch zu sein
Ohmden bleibt „Endstation“

Ein Wunsch der Gemeinde Ohmden geht wohl nicht in Erfüllung: In absehbarer Zeit wird es keine Busverbindung zwischen Ohmden und Zell sowie Bad Boll geben. Der Landkreis Göppingen hat die Überlegungen, eine direkte Verbindung zu schaffen, verworfen.

Ohmden. „Aus unserer Sicht gibt es mehrere Gründe, warum eine direkte Busverbindung von Ohmden über Zell nach Bad Boll sinnvoll wäre“, sagt Ohmdens Bürgermeister Martin Funk. So würden beispielsweise viele Ohmdener die guten Einkaufsmöglichkeiten in Zell und das Thermalbad in Bad Boll nutzen. Aus dem Raum Göppingen dagegen sei ein Anschluss an die S-Bahn ab Kirchheim ein Argument. „Ich glaube, die Fahrgastzahlen würden sich erhöhen“, sagt Funk. Damit wäre das Ganze auch wirtschaftlicher.

Diese Position hat Martin Funk auch in einer Stellungnahme ans Esslinger Landratsamt formuliert. Dort allerdings sieht man sich nicht vorrangig in der Pflicht. „Der Großteil der Linie würde sich im Kreis Göppingen befinden“, sagt Klaus Neckernuss, Leiter des Amts für Öffentlichen Personennahverkehr im Landkreis Esslingen. Deshalb könnte der Kreis – auch wenn die Gemeinde Ohmden eine solche Verbindung als wünschenswert betrachten würde – auch nicht dafür zahlen. „Für uns kommt es jetzt darauf an, wie wir uns mit den Nachbarn verständigen“, so Klaus Neckernuss.

Aus dem Landkreis Göppingen, wo derzeit am Nahverkehrsplan gearbeitet wird, kommt unterdessen eine klare Aussage: „Eine Verbindung Ohmden – Zell – Bad Boll ist vorerst vom Tisch“, sagt Jörg Wienecke, Leiter des Amts für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur im Landkreis Göppingen. Das bedeutet, dass die Haltestelle Ohmden Siedlung weiterhin „Endstation“ bleibt – und die Ohm­dener weiterhin nur nach Kirchheim und zurück kommen.

Tatsächlich sei eine Route Ohmden – Bad Boll zunächst im Gespräch gewesen, räumt Jörg Wienecke ein. Es habe sich aber herausgestellt, dass der Bus zwischen Kirchheim und Bad Boll viel zu lange unterwegs wäre. „Wir hätten also einen zweiten Bus einsetzen müssen, und das lohnt sich finanziell und von den Fahrgastzahlen her einfach nicht“, sagt der Amtsleiter.