Beuren. „Unser hochgestecktes Ziel, in der Saison 80 000 Gäste zu gewinnen, hat sich mehr als erfüllt,“ meinte der Landrat in der gestrigen Pressekonferenz und sah einen der Hauptgründe für den Besucherzustrom im 500 Jahre alten neu eröffneten Bauernhaus Aichelau. Ein weiterer Grund ist das aus über 80 Veranstaltungen bestehende attraktive Programm sowie die Ausrichtung des Museums auf die Besucher, vor allem auf Familien. „Dass wir hier richtig liegen, belegt das Siegel der Initiative ServiceQualität Deutschland in Baden-Württemberg, das wir als erste im Biosphärengebiet erhalten haben“, betonte Landrat Eininger.
Freilich kann und will sich das Museumsdorf nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen. „Wir wollen uns jedes Jahr aufs Neue im Servicebereich zertifizieren lassen“, sagte Museumsleiterin Steffi Cornelius, die das Freilichtmuseum auf einem guten Weg sieht. Dies belegten nicht nur positive Rückmeldungen von Besuchern, sondern zeigen auch die Zahlen. Der Renner der Saison 2010 war das Oldtimertreffen mit rund 10 500 Gästen, die Schäfertage lockten 7 800 Besucher in die Beurener Herbtswiesen und zum Mostfest kamen rund 3 200 Erwachsene und Kinder ins Museumsdorf.
Auch das Interesse an Gruppenführungen im museumspädagogischen Bereich war heuer größer als im vergangenen Jahr. 458 Gruppen in 2010 gegenüber 422 im letzten Jahr betreuten die Museumsmitarbeiter. Steffi Cornelius: „Wir werden in den Schulen sehr gut angenommen.“ Insgesamt nahmen 800 Gruppen die verschiedenen Angebote wahr.
Erstmals in der Saison bot das Museum Führungen für Menschen mit Behinderungen an. Allerdings seien die Erwartungen nicht ganz erfüllt worden. „Wir würden uns über eine noch stärkere Nachfrage dieses Angebots in der Saison 2011 freuen“, sagte der Landrat.
Das Freilichtmuseum in Beuren ist gut und stark in die Region eingebunden. Aber aufgrund der mehrsprachigen Führungen ist es auch für Gäste aus Mozambique oder Australien kein Problem, sich über die Geschichte der einzelnen Häuser zu informieren. Eine Besucherumfrage ergab, dass sich Erstbesucher und Stammbesucher mit jeweils 40 Prozent die Waage halten. Und noch etwas Interessantes zeigte die Befragung: 60 Prozent der Museumsbesucher in den Beurener Herbstwiesen sind im Alter zwischen 30 und 49 Jahre. Ob dies in allen sieben Freilichtmuseen des Südens so ist, wird ein Vergleich der Umfragen zum Jahresende ergeben.
Mit einer neuen, modern gestalteten Homepage, mehr Werbung und einem Leitthema will das Freilichtmuseum des Landkreises in die Saison 2011 gehen. Das mittelfristige Ziel ist,
laut Landrat Eininger, den Eingangsbereich zu verbessern. Dazu will er dem Kreistag im Dezember einen Vorschlag unterbreiten und neue Zahlen vorlegen.