Owen. Vor allem sei es den Mehreinnahmen zu verdanken, dass sich das Haushaltsjahr 2011 in Owen so positiv entwickelt hat. Das Volumen des Gesamthaushalts beläuft sich nun auf 9,98 Millionen Euro statt – wie ursprünglich geplant – auf 7,82 Millionen Euro. Die Zuführungsrate vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt ist dadurch ebenfalls in die Höhe geschnellt: Statt 460 000 Euro sind es schließlich 1,7 Millionen Euro geworden. Und auch auf die allgemeine Rücklage hat diese positive Entwicklung ihre Auswirkungen: Sie ist um 1,2 Millionen Euro stärker angewachsen als geplant und wies zum Jahresende 2011 einen Stand von 3,3 Millionen Euro auf.
Angesichts solcher Zahlen und angesichts eines ebenfalls positiven Finanzzwischenberichts für 2012 falle es schwer, „trotzdem zur Vorsicht im Hinblick auf die Planung von Ausgaben zu mahnen“. Verena Grötzinger sprach dennoch vom „Damoklesschwert der Eurokrise“ und von der Gefahr einer Rezession. Trotz allem werde die Stadt Owen auch weiterhin mit Maß und Ziel planen. Manchmal müsse man auch Geld ausgeben, um Geld zu sparen. Das gelte, „wenn man durch eine Investition laufende Ausgaben reduziert, die dann auf lange Sicht zu einer Einsparung führen.“
Allerdings hänge der Großteil der kommunalen Einnahmen von äußeren Faktoren ab, weswegen die Stadt Owen sich immer so aufstellen sollte, dass sie auch „eine zeitweise schlechtere Zeit“ gut überstehen könne. Angesichts der Rücklage scheint Owen derzeit gut gerüstet zu sein. Aber auch für die Gegenwart verwies die Bürgermeisterin auf ordentliche Leistungen. Trotz des guten Rechnungsergebnisses seien 2011 in Owen zahlreiche Projekte umgesetzt worden, und aus Sicht der Bürgermeisterin gibt es auch „ein sehr gutes Angebot in fast allen Bereichen des täglichen Bedarfs“. Zudem sei in Owen kein Sanierungsstau zu befürchten, und das alles habe sich erreichen lassen „ohne Kreditaufnahmen im Kernhaushalt in den letzten Jahren“.
Der städtische Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung hat das Rechnungsjahr 2011 mit einem Verlust von 47 000 Euro abgeschlossen, während es bei der Wasserversorgung einen Gewinn von knapp 16 000 Euro zu verzeichnen gab. In beiden Fällen kündigte die Bürgermeisterin Preiserhöhungen an. Um die Kosten auszugleichen, komme die Stadt beim Abwasser wohl nicht umhin, die Preise zu erhöhen. Und bei der Wasserversorgung würden wohl Investitionen ins Leitungsnetz dafür sorgen, dass auch hier eine Preiserhöhung notwendig sein könnte. Immerhin aber sei der Kubikmeterpreis mit 1,90 Euro vergleichsweise niedrig und seit 2005 nicht mehr erhöht worden.