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Paderborn wird defekte Anzeigetafel zum Verhängnis

Abstieg durch Urteil am grünen Tisch: Die zweite Basketball-Bundesliga sorgt kurz vor dem letzten Spieltag in der Pro A mit einer umstrittenen Entscheidung für Gesprächsstoff. Das Heimspiel gegen Chemnitz am 13. März wird für die Baskets aus Paderborn zum Stolperstein im Abstiegskampf. Das Spiel, das mit 25-minütiger Verspätung wegen einer defekten Anzeigetafel begann, wird auf Antrag des Gegners aus Chemnitz annulliert und nachträglich mit 20:0 für die Sachsen gewertet. Ein zusätzlicher Punktabzug durch die Liga bewirkt, dass Paderborn mit drei Punkten weniger in den letzten Spieltag am Samstag geht. Damit stünden die Westfalen, die das Spiel gegen Chemnitz mit 69:62 gewonnen hatten, bereits jetzt als zweiter Absteiger neben Ehingen fest.
Der Fall sorgt für Diskussionen. Während die Liga darauf verweist, dass eine selbst verschuldete Verzögerung von mehr als 15 Minuten mit einem Spielverlust zu werten ist, lehnt Paderborn die Verantwortung für die Panne ab. Gegen die Entscheidung kann der betroffene Verein innerhalb von drei Tagen beim Liga-Schiedsgericht Berufung einlegen. 
Das Urteil lässt auch im Knights-Büro die Alarmglocken schrillen. In der Kirchheimer Halle sorgten in der Vergangenheit mehrfach technische Störungen für Verzögerungen und Spielunterbrechungen. 500 Euro musste der Verein in der laufenden Saison bereits an Strafe bezahlen, nachdem die Anzeigetafel ausgefallen war. Die technische Ausstattung in der Halle ist Eigentum der Stadt. „Wir können uns nicht einfach eine neue Technik kaufen“, sagt Knights-Geschäftsführer Christoph Schmidt, der eine Situation wie beim Ausfall der 24-Sekunden-Uhr in Paderborn für Kirchheim weitgehend ausschließt: „Wir haben Ersatz immer griffbereit. Länger als ein paar Minuten dauert das nie.“ Zum Urteil der Liga hat Schmidt eine klare Meinung: „Das ist keine Entscheidung im Sinne des Sports.“
Liga-Sprecherin Nadine Vongehr verteidigt die Haltung. Man könne keine Ausnahmen machen, nur weil der Fall kurz vor Saisonende besonders dramatisch sei, sagt sie. Die Spielordnung sei von Vertretern aller Klubs so beschlossen. „Wenn wir diesen Passus ändern sollen, können wir das tun – aber gemeinsam.“bk