Klarheit über die künftige Nachfolge Petri wird erst die Papstwahl bringen. Hierzu versammeln sich alle wahlberechtigten Kardinäle in Rom zum Konklave. Der Zeitplan ist in der Regel genau abgesteckt: 15 bis 20 Tage nach dem Tag, an dem der Stuhl des Papstes leer bleit (Sedisvakanz), beginnt die Wahl. Die Frist dient dazu, den Kardinälen Zeit zu geben, aus aller Welt nach Rom zu kommen. Durch einen aktuellen Erlass Benedikts XVI. kann das Konklave diesmal schon früher, also vor dem 15. März beginnen. Wahlberechtigt sind alle Kardinäle, die vor Beginn der Sedisvakanz ihr 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Das sind diesmal nach dem Rücktritt des schottischen Kardinals Keith O‘Brien und der Absage eines indonesischen Kardinals wegen Krankheit voraussichtlich 115. Die Wahl findet geheim hinter den Türen der Sixtinischen Kapelle statt. Um gewählt zu werden, ist bis zum 33. Wahlgang eine Zweidrittelmehrheit nötig. Alle Welt hofft, dass schon nach weitaus weniger Wahlgängen weißer Rauch aus dem Kamin der Sixtinischen Kapelle aufsteigt. Auch wenn es nicht zwingend vorgeschrieben ist, sind seit dem ausgehenden 14. Jahrhundert nur Kardinäle zum neuen Papst gewählt worden. Ein besonders spektakulärer Fall, in dem ein Kandidat von außen Papst wurde, war im Juli 1294 die Wahl des Einsiedlers Pietro del Morrone, der sich Coelestin V. nannte. Sein Pontifikat dauerte kein halbes Jahr, dann erklärte er seinen Rücktritt. Bis zur heutigen Abdankung Benedikts XVI. war Coelestin V. der bislang letzte Papst, der freiwillig auf sein Amt verzichtete.
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