Am Wochenende platzt Häringen aus allen Nähten – Stadt und Gastronom wollen Abhilfe schaffen
Parkplätze für Ausflügler

Während unter der Woche in Häringen beschauliche Ruhe herrscht, drängen sich an Wochenenden in dem rund 70 Einwohner zählenden Weiler die Blechkarossen. Besuchermagnet ist der Landgasthof „Zum Rössle“. Auf Betreiben der Besitzer hat sich der Gemeinderat mit Vorschlägen zur Anlegung von Parkplätzen beschäftigt.

Weilheim. Das insgesamt 250 Besuchern Platz bietende Rössle ist das eine, der Parkdruck aufgrund von Wanderern, die in Häringen zu einer Tour ins Grüne aufbrechen wollen, das andere. „Rien ne va plus“ heißt es deshalb insbesondere an Sonntagen in dem nur wenige Häuser umfassenden Weiler. Drei Vorschläge zur Entspannung der Situation hatte die Betreiberfamilie des Landgasthofs deshalb dem Gemeinderat gemacht. Der Tenor der Diskussion im Ratsrund war eindeutig. An der Notwendigkeit, Parkplätze anzulegen, besteht kein Zweifel.

Umgesetzt werden soll eine Parkfläche für 20 Fahrzeuge an der Verbindungsstraße nach Häringen. Als Vorteil wertete Bürgermeister Johannes Züfle, dass ein Anschluss an den Wanderweg durch den Egenfirst gegeben sei. „Für das Landratsamt ist diese Lösung ebenfalls am wenigsten problematisch“, so der Rathauschef. Die Stadt kostet die Variante, die im kommenden Jahr umgesetzt werden soll, voraussichtlich 13 000 Euro.

Einen weiteren Parkplatz möchte die Familie Alber, Betreiberin des Landgasthofs und des Aussiedlerhofs, auf einer privaten Fläche auf eigene Kosten anlegen lassen. Nach mehreren Vor-Ort-Terminen äußerte das Landratsamt allerdings Bedenken, weil die an der Hofstelle gelegenen Grundstücke im Landschaftsschutzgebiet sowie in der Pflegezone des Biosphärengebiets liegen. Aufgrund der Topografie seien erhebliche Eingriffe in das Landschaftsbild erforderlich. Zudem hält die Kreisbehörde die vorgesehenen 47 Stellplätze für überdimensioniert.

Wie Ulrich Alber gestern auf telefonische Nachfrage betonte, plane er einen Parkplatz, der nicht nur Besuchern des Gasthofs, sondern auch Wanderern zur Verfügung stehen solle. „Es ist eine Katastrophe, wie es sonntags in Häringen zugeht“, betonte er. Außerdem sei vorgesehen, den Landgasthof um einen 80 Plätze bietenden Biergarten zu erweitern. Auf ihre Fahnen schreibt sich Familie Alber, Vorreiterin der Direktvermarktung zu sein. Darüber hinaus diene die Gastronomie der Entwicklung des Tourismus und den Zielen des Biosphärengebiets.

Züfle wies seinerseits vor dem Gemeinderat darauf hin, dass in dem Bereich des geplanten Parkplatzes eine Wasserleitung laufe. Um ein aufwendiges Verlegen zu vermeiden, plädierte er dafür, Abstriche bei der Anzahl der Stellplätze zu machen.

Die dritte Alternative, beim Hochbehälter Hagelholz an der Landesstraße 1213 eine Parkfläche für Autos auszuweisen, wurde von Züfle hingegen nicht gut geheißen. Von dort gebe es keinen durchgehenden Weg nach Häringen. Ein entsprechendes Verbindungsstück anzulegen, stoße bei den Jagdpächtern nicht auf Gegenliebe. „Sie befürchten, dass das Wild durch den Weg gestört wird“, erklärte der Weilheimer Verwaltungschef.

Das Ratsgremium folgte einstimmig dem Vorschlag des Bürgermeisters, die Variante an der L 1213 nicht weiter zu verfolgen, im kommenden Jahr einen Parkplatz an der Verbindungsstraße nach Häringen anzulegen und erteilte das kommunale Einvernehmen für das Anlegen eines privaten Parkplatzes der Familie Alber in Häringen. Das letzte Wort dazu hat nun das Landratsamt.