Unzugeordnete Artikel

900 000 Euro für Kurse

Die baden-württembergischen Schwimmverbände schätzen laut einer Mitteilung der Sportregion Stuttgart, dass etwa 100 000 Kinder seit dem Beginn der Corona-Pandemie vor 14 Monaten im Land nicht oder nicht sicher schwimmen gelernt haben.

Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport hat daher gemeinsam mit den beiden Schwimmverbänden sowie den DLRG-Landesverbänden in Baden-Württemberg ein „Corona-bedingtes Sofortprogramm zur Verbesserung der Schwimmfähigkeit“ initiiert. Mit diesem befristeten Programm soll dem erhöhten Bedarf Rechnung getragen werden. Das Programmvolumen beträgt 900 000 Euro.

Anträge können von Schwimmvereinen, DLRG-Ortsgruppen sowie privaten Anbietern mit Sitz in Baden-Württemberg gestellt werden. Unter www.sofortprogrammschwimmenbw.deist dies bis zum 30. November möglich.

Wer trotz aller Bemühungen für seinen Nachwuchs vor Ort keinen Platz in einem Kurs bekommt, kann entweder auf einen Kurs im Urlaub spekulieren oder schon mal selbst aktiv werden. Allerdings weiß VfL-Schwimm-Abteilungsleiterin Sylvia Helstab, dass die Eltern meistens die schlechtesten Lehrer sind. „Es ist immer besser, wenn jemand anders das macht. Zum Beispiel ein Onkel oder einfach jemand bekanntes, der selbst gut schwimmen kann.“ Außerdem weist sie darauf hin, dass es „mit einem Schwimmkurs alleine auch nicht abgegolten ist“. Eltern sollten ihre Kinder nach Ringen tauchen lassen und vor allem so oft wie möglich ins Schwimmbad gehen. „Das Element Wasser sollte für die Kinder einfach nichts Neues sein.“

Den Aspekt der Sicherheit hat DLRG-Ortsgruppenchef Philipp Koschei im Blick. „Wichtig ist, dass Eltern ihre Kinder immer auf die Gefahren hinweisen. Diese werden meisten völlig unterschätzt.“ Vor allem beim Baden in Seen passiert viel. „Da kann man sich in Pflanzen verheddern, in eine Unterströmung geraten oder blöd auf einem Stein ausrutschen und sich verletzen. Dazu kommt noch das trübe Wasser, in dem man schnell die Orientierung verlieren kann“, erklärt der Experte.tb/sl