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Äcker für Nahrung nutzen

Zum Artikel „Solarstrom vom Acker“ vom 23. Juli

Angesichts des Titels und des Bildes habe ich mich erst einmal vergewissert, dass ich tatsächlich eine aktuell neue Ausgabe des Teckboten in den Händen halte. Seit mehr als einem halben Jahrhundert wird der zunehmende Flächenverbrauch mit seinen negativen Konsequenzen beklagt - und dass es so nicht weitergehen könne. Nun soll Solarstrom vom Acker die gebeutelte Landwirtschaft für Generationen retten!? Was bitte, hat Stromerzeugung mit Landwirtschaft zu tun? Das ist ein völlig anderer Bereich! Agrarstrom statt Agrarprodukte? Wie steht es um die regionale Nahrungsversorgung der Bevölkerung? Strom lässt sich per Kabel transportieren, nicht aber Obst, Gemüse, Getreide oder sonst was Essbares! Es gibt andere, bessere Methoden! Fehlt nur noch, dass unerwünschte Wildpflanzen, Kräuter und Sträucher - fälschlicherweise als „Unkraut“ bezeichnet - durch Einsatz sogenannter „Pflanzenschutzmittel“ am Wachstum gehindert werden.

Lange bekannt: Die Nutzung nur eines relativ geringen Teils der bereits bebauten Flächen würde für die Stromversorgung ausreichen. Dies sowohl in Wohn- als auch in Gewerbegebieten. In Städten sowieso! Auch das ist längst bekannt: Mit entsprechend konzipierten Modulen ist Stromerzeugung schon jetzt auf Gehwegen, Parkflächen, Fahrbahnen und öffentlichen Plätzen möglich! Auch so mancher Quadratmeter überdachter Bus- oder Bahnhaltestellen könnte genutzt werden! Warum wird das nicht nachhaltig gefördert, anstatt den Weg für weiteren, nicht mehr rückgängig zu machenden Flächenverbrauch zu ebnen? Das, was in Bayern gefördert wird, ist Rückschritt und darf keinesfalls als Vorbild gesehen werden. In Baden Württemberg sollten andere, klügere und nachhaltigere Wege beschritten werden. Im Sinne der Allgemeinheit und der Natur!

Herbert Woyna, Bissingen