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Am besten fahre ich mit dem Auto

Wie fahre ich mit dem Rad von Notzingen nach Kirchheim und zurück? Los geht’s an der Bushaltestelle auf dem Radstreifen. Kann nur mit 30 Stundenkilometern überholt werden bis zum „Veilenbuckel“, ab hier gilt dann Tempo 50. Vorsichtig fahre ich bis zum Ende des Radstreifens weiter. Ich muss mich entscheiden - fahre ich weiter auf der Straße bis zum Waldrand, wo Tempo 70 beginnt, oder gehe ich am Ende des Radstreifens rechts ins Grüne, beobachte den Verkehr, hetze bei Gelegenheit über Straße und Grünstreifen und fahre bis zum Waldrand weiter auf dem Gehweg. Letzteres scheint mir sicherer zu sein. Endlich fahre ich nun auf dem Radweg von und nach Kirchheim.

Stunden später komme ich auf eben diesem Weg zurück. Am Waldrand geht der Radweg Richtung Wellingen weiter. Da will ich aber gar nicht hin. Radwegzeichen nach Notzingen zeigen auf den Gehweg oder die Hauptstraße, auf der hier Tempo 70 gilt. Ich entscheide mich für den Gehweg. Am Ortsschild wechsle ich auf die Kirchheimer Straße. Bei erlaubten 50 fahre ich bis zur 30er-Begrenzung (sollte eigentlich Nähe Ortsschild stehen). Jetzt fühle ich mich ein bisschen wohler. Ich muss nur an parkenden Autos vorbei und den Verkehr stets beobachten. Endlich habe ich es bis zur Ortsmitte geschafft. Eine beschwerliche Reise ist zu Ende.

Eine Radwegautobahn, wie es sie zwischen Schlierbach und Hattenhofen oder nach Ohmden gibt, ist bei uns nicht möglich. Brauchen wir nicht. 900 Meter Radweg von Notzingen nach Kirchheim und zurück würden reichen. Im Zuge des Straßenausbaus wäre aber viel mehr möglich gewesen. Alles eine Frage der Planung. Aber was heißt hier eigentlich „Planung“?

Mein Fazit: Am besten fahre ich mit dem Auto. Da fühle ich mich sicherer. Ich muss nur auf die Radfahrer aufpassen.

Helmut Langguth, Notzingen