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Antipathie wegen Sanktionen

Zum Artikel „Renata Alt betritt hartes Pflaster“ vom 2. Juli

Laut dem Bericht ist also die Stimmung gegenüber Deutschland und seinen Repräsentanten angespannt. Mal abgesehen davon, dass eine Umfrage unter deutschen WM-Fans in Russland genau das Gegenteil betreffs Deutschland ergab, könnten sich Frau Alt von der FDP und andere Repräsentanten vielleicht ja mal Gedanken darum machen, warum sie in Russland nicht so entgegenkommend behandelt werden. Könnte vielleicht daran liegen, dass sie immer noch von der Annexion der Krim spricht. Der Völkerrechtler Reinhard Merkel hat unter anderem bereits am 8. April in der FAZ diese Abspaltung als Sezession bezeichnet. Auch für die Behauptung von Frau Alt, dass Russland Truppen in der Ostukraine stellt, bleibt sie Beweise schuldig.

Das schlagendste Argument für gewisse Antipathien gegenüber vielen westlichen Politikern sind aber wohl die Sanktionen gegen Russland. Selbst wenn die Gründe für die Sanktionen stimmen würden, wären die Russen das erste Volk auf der Welt, welches Sanktionen gegen sich begrüßen würde. Sanktionen bedeuten in den meisten Fällen Maßnahmen gegen das Volk, welches der Sanktionierende nach eigener Aussage gerne ins gelobte demokratische Land führen würde. Oftmals bedeuten Sanktionen sinkende Lebensstandards, höhere Kindersterblichkeit oder sogar Hungertode. Vielleicht sollte sich Frau Alt mal entscheiden: Entweder sanktionieren oder mit offenen Armen empfangen werden. Beides wird es im selben Land nicht geben, außer sie besucht nur noch vom Westen finanzierte NGOs wie Memorial International.

Stefan Kromer, Kirchheim