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Atombomben mitnehmen

Zum Artikel „Truppenabzug als ‚Weckruf an die Europäer’“ vom 8.  Juni

Ein Weckruf an die Europäer ist der richtige Ansatz. Ich füge hinzu, es muss dringend ein Wachrütteln der deutschen Politik und einiger Politiker werden, die geradezu winselnd die amerikanische Freundschaft und Abhängigkeit von den USA beschwören, gar auf gemeinsame Werte verweisen! Auf welche? Etwa auf den Rassismus, gegen den jetzt international protestiert wird? Es heißt, „sage mir, mit wem Du gehst - und ich sage Dir, wer Du bist“. Wenn Deutschland und Europa sich nicht gegenüber den USA klar positionieren, werden Trump und Co. dies tun und die Europäer insgesamt wie Marionetten auf dem Schachbrett verschieben. Die regional wirtschaftlichen Folgen sollten beherrschbar sein. Die Androhung von Sanktionen gegen Europa und Deutschland ist ja nicht zu ignorieren!

Der Einschätzung von Johann Wadephul, Europa müsse künftig besser auf sich aufpassen, ist absolut zuzustimmen. Wie beschrieben, werden in Deutschland Militäreinsätze geplant und - ohne irgend jemanden fragen zu müssen - von deutschem Boden aus durchgeführt. In Polen sind bereits amerikanische Langstreckenbomber stationiert. Mit weiteren Truppenverlegungen gen Osten wird allein das US-Militär - nicht das der Nato - an der russischen Grenze verstärkt. Als was soll Präsident Putin das verstehen? Wohl kaum als freundschaftliche Geste. Es wird wieder einmal sehr deutlich: Die USA entziehen das eigene Militär jeglicher Kontrolle, beanspruchen in der Nato Führungsposition und fordern gleichzeitig weitere Milliarden für die Rüstung! Wie schon einmal in einem Leserbrief formuliert: Für die USA sind Deutschland und Europa nur vorgezogene Außenposten - nicht mehr und nicht weniger. An anderer Stelle wird empfohlen, mit den Truppen auch alle (noch immer!) in Deutschland gelagerten Atombomben mitzunehmen! Wäre eine Option.

Herbert Woyna, Bissingen