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Aufstehen

Zum Artikels „Wasserstoff - Energieträger mit viel Potenzial“ vom 27. Oktober

Der Wecker klingelt schon lange, und ich hoffe, dass sich Politik und Industrie endlich das Ohropax aus den Ohren ziehen. Sicher ist es immer ein Henne-Ei-Problem. Ohne Ladesäule kein batterieelektrisches Auto, ohne Wasserstoffzapfsäule kein Brennstoffzellenfahrzeug.

Es ist traurig, dass die Errichtung von Wasserstofftankstellen seit vier Jahren gefördert wird und es erst so wenige gibt. Wir brauchen dringend ein vernünftiges Netz von Wasserstoffzapfsäulen; dann verbreiten sich Brennstoffzellenfahrzeuge von ganz alleine, und es gibt hoffentlich schnell mehr als einen deutschen Anbieter dafür. Nicht dass uns politische Spitzenkräfte wieder den Kauf fernöstlicher Produkte empfehlen müssen. Mit Brennstoffzellenfahrzeugen ist das Reichweitenproblem sofort erledigt und grünen Strom zur Wasserstoffsynthetisierung gibt es ja heute schon genug.

Es ist doch ein Schlag ins Gesicht der Verantwortlichen, wenn schon 2016 allein aus der wegen mangelndem Absatz abgeschalteten Wind- und Solaranlagen Energie für sieben Millionen potenzieller Brennstoffzellenfahrzeuge hätte gewonnen werden können. Dann bleiben bei quasi kostenloser Energie zur Wasserstofferzeugung sicher auch noch ein paar Cent, die der Zapfstellenbetreiber verdienen kann und muss. Und alles ohne die unter Umweltgesichtspunkten bedenklichen Batterien. Also, aufstehen, jetzt!

Bodo Lorenz, Schlierbach