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Bader schürt Hoffnung für das Stadtkino

Aktion Der Weilheimer Jungliberale Nico Baumgart überreicht Oberbürgermeister Dr. Pascal Bader eine Petition zum Erhalt des „Filmriss“ im Stadtkino. Von Günter Kahlert

Nach der Übergabe der Petitionsmappe mit den Unterschriften gab es noch ein bisschen Show im Amtszimmer des Oberbürgermeisters:
Nach der Übergabe der Petitionsmappe mit den Unterschriften gab es noch ein bisschen Show im Amtszimmer des Oberbürgermeisters: Luftschlangen.Foto: Günter Kahlert

Ein bisschen Spaß muss sein. Bei der Überreichung der Petition zum Erhalt des „Filmriss“ im Kirchheimer Stadtkino an OB Dr. Pascal Bader arrangierte der Weilheimer Nico Baumgart mit seinen beiden Mitstreitern von den Jungen Liberalen einen Luftschlangenregen. Sehr zur Erheiterung des Kirchheimer Stadtoberhauptes. Doch das Anliegen an sich ist keine reine Spaßnummer. 2199 Unterschriften sind seit April bei der Online-Petition zusammengekommen, 686 aus Kirchheim, der Rest aus Region und Umland.

„Das Stadtkino und der ‚Filmriss‘ sind nicht nur Kult-Locations, sondern auch Kulturstätten in Kirchheim“, erläutert Nico Baumgart seine Beweggründe. Er sieht bei der Nutzen-/Kosten-­Abwägung einen ganz klaren Vorteil für den Kirchheimer Einzelhandel und die Gastronomie. „Die Stadt hat ein Einzugsgebiet, die Menschen kommen auch aus der weiteren Umgebung. Das zeigt unsere Unterschriftenliste.“ Details darf er nicht nennen, das verhindert der Datenschutz.

Bei Pascal Bader rennt er im Grunde offene Türen ein. „Also ich persönlich würde den Kauf des Gebäudes befürworten, ich sehe da Potenzial für unsere Stadt“, meint der OB. Er sieht es perspektivisch, auch künftig genügend Kulturveranstaltungen in der Stadt anbieten zu können. Kleinkunst, Theater und Konzerte nennt Pascal Bader als Beispiele der künftigen Nutzung des Stadtkinos. Das auch vor dem Hintergrund, dass die „Linde“ demnächst abgerissen wird und als Jugendtreff längere Zeit nicht zur Verfügung stehen wird.

Für den Erwerb des Stadtkino­gebäudes spricht aber noch ein völlig anderer Fakt: die Renaturierung der Lauter, die neben dem Stadtkino verläuft. „Wir sind als Stadt verpflichtet, an das Gewässer ranzugehen, und dafür ist es notwendig, dass wir im Eigentum der Grundstücke sind“, erklärt der OB diesen weniger bekannten Aspekt. Dahinter steckt die „Wasserrahmenrichtlinie“ der EU - aber das ist eine andere Geschichte. Trotzdem ist es noch lange kein Garant für den Kauf des ­Stadtkinos.

Wie also geht es weiter? „Das Gebäude liegt im Sanierungsgebiet, die Stadt hat ein Vorkaufsrecht. „Wir lassen im Moment ein Verkehrswert-Gutachten erstellen“, erläutert Pascal Bader den Stand der Dinge. Dann müsse man prüfen, ob Kirchheim bereit ist, diesen Betrag hinzulegen. Aber das ist dann ohnehin eine Entscheidung des Gemeinderates. Dieses Jahr wird das Thema nicht mehr eingebracht und diskutiert, „wir sind erst mal bis Dezember mit dem Haushalt dran“, schildert der Bader den Zeitplan.

Letztlich geht es um mehr als nur den „Filmriss“, das ist auch Nico Baumgart klar. „Heute würde ich die Petition ‚Rettet das Stadtkino‘ nennen, da es nicht nur um Party, sondern um eine Nutzung für alle Generationen geht“, meint er dazu. Pascal Bader hat noch einen anderen wichtigen Aspekt auf der Agenda: die Anwohner. „Da kann es nicht jedes Wochenende Party mit heftiger Lärmbelästigung geben.“ Und da gibt es auch noch Wohnungen im Gebäude. „Das ist für uns als Stadt natürlich interessant, da könnten wir auch günstigen Wohnraum schaffen. So eine Kombination wäre okay“, meint Kirchheims Oberbürgermeister.

Gebäude Stadtkino - Filmriss - Tafel Laden in der Max-Eyth-Straße
Gebäude Stadtkino - Filmriss - Tafel Laden in der Max-Eyth-Straße