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Bahnhof bekommt Facelifting

Verkehr Die Fassade erhält einen neuen Anstrich, die Treppenaufgänge werden gestrichen und das Vordach wird saniert: Schon bald soll der Nürtinger Bahnhof äußerlich in neuem Glanz erstrahlen. Von Volker Haussmann

Matthias Gastel, Johannes Fridrich, Michael Wechsler, Michael Hennrich, Thorsten Krenz und Renata Alt legten symbolisch selbst H
Matthias Gastel, Johannes Fridrich, Michael Wechsler, Michael Hennrich, Thorsten Krenz und Renata Alt legten symbolisch selbst Hand beim Anstrich an.Foto: RalfJust

Die derzeit in vollem Gange befindlichen Maler­arbeiten machten aus dem Bahnhof zwar „noch kein Schmuckkästchen“, wie Nürtingens Oberbürgermeister Dr. Johannes Fridrich vor Ort feststellte. Für ihn sind die Arbeiten aber „ein erster Schritt, ein positives Signal“. Schließlich werde der Bahnhof, wenn dann 2025 die S-Bahn komme, zum Knotenpunkt im Neckartal.

Der Nürtinger Bahnhof ist einer von 24 in Baden-Württemberg, die im Rahmen eines für 2020 aufgelegten Bundesprogramms zur Sanierung von Bahnhöfen in den Genuss eines Faceliftings kommen. Bundesweit sind es insgesamt 167 Bahnhöfe. Der Bund lasse sich dies 40 Millionen Euro kosten, erläuterte der DB-Konzernbevollmächtigte Thorsten Krenz. Für die Arbeiten am Nürtinger Bahnhof seien 120 000 Euro veranschlagt. Dafür bekomme das Gebäude einen neuen Anstrich, die Treppenaufgänge würden gestrichen und das Vordach würde saniert. „Kleine Maßnahmen, große Wirkung“, resümiert Krenz.

Die für den Bahnhof angekündigte vollständige Barrierefreiheit werde erst im Zuge der geplanten S-Bahn-Verlängerung realisiert, so Krenz. „Das war alles schon in der Planung, wir hätten 2022 losgelegt“, sagte der Bahn-Vertreter. Der Beschluss, die ­S-Bahn nach Nürtingen zu verlängern, habe das Vorhaben jedoch verzögert.

Eingeladen zum Vor-Ort-Termin waren auch die Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises. Lob gab’s von Matthias Gastel von den Grünen: „Dass der Bund Geld für Bahnhöfe gibt, ist gut für das Handwerk und gut für die Fahrgäs­te.“ Man werde aber noch mehr Geld brauchen, um den Bahnhof weiter ausbauen zu können. Für den CDU-Abgeordneten Michael Hennrich ist die Verschönerung „ein weiterer Baustein zur Stärkung des Bahnstandorts Nürtingen“. Wichtig sei es nun, in Sachen Mobilitätszentrum, S-Bahn und Anbindung an die Filder rasch weiterzukommen. Auch ­Renata Alt von der FDP sah den Umstand, dass der Nürtinger Bahnhof in den Genuss von Sanierungsmitteln kommt, positiv. „Nürtingen wartet schon sehr lange.“ Sie regte an, auf dem Bahnhof öffentliches WLAN einzurichten. „Das ist sehr wichtig.“

Den SPD-Abgeordneten Nils Schmid, der seit Jahren sein Wahlkreisbüro im Bahnhof hat, vertrat dessen Büroleiter Michael Wechsler. Im Büro herrsche „große Freude, dass sich was tut“, sagte er.

„Am Thema Toiletten sind wir dran“, sprach Fridrich ein häufig kritisiertes Manko an. Es werde im Bahnhof wieder Gastronomie geben und die dortigen Toiletten sollen von jedermann benutzt werden können. Das sei „schließlich ein Grundbedürfnis“.

In der Angelegenheit Mobilitätszentrum im Bahnhof, so Fridrich, sollen noch im Oktober Vertreter der Stadt Nürtingen, der Bahn und vom Bahnunternehmen Abellio zusammenkommen.