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Baumwiese als neues Bauland?

Zur Berichterstattung über die Wohnungssituation

Vor einigen Jahren gab es einen Aufschrei der Entrüstung, als in der Wilhelmstraße ein Mehrfamilienhaus in eine Baulücke gesetzt wurde. Zu groß, zu hoch, zu viel et cetera.

Daraufhin wurde der Bebauungsplan geändert, sicher auch auf Betreiben derer, die im Paradiesle so etwas wie eine grüne Lunge sehen. Herausgekommen ist jetzt: In der Baulücke daneben wurde auf ein über sechs Ar großes Grundstück ein Einfamilienhaus gebaut, in den Garten ein Pool gesetzt, darum Fliesen - die versiegelte Fläche ist die gleiche wie bei dem Sechsfamilienhaus. Der Garten wurde mit Kirschlorbeer eingefriedet, der Rollrasen wird gesaugt. Dort wohnen jetzt fünf Leute, die die gleiche Fläche belegen wie die sechs Familien.

Ich lebe in einem Haus, das über acht Ar Grundstück hat, zusammen mit meinem Mann und den Tieren. Ich habe keine Idee, wie ich das Haus sozialverträglich nutzen kann, da der Bebauungsplan nicht hergibt, was er sollte. So schön ich meinen großen Garten finde, solange es keine Vorgaben gibt, wie ein Garten gestaltet werden soll, kann man auch nicht von einer grünen Lunge ausgehen.

Daher - lasst uns vorhandene Flächen und Infrastruktur nutzen, um einfach und günstig Wohnraum für Menschen zu schaffen. Das ist allemal besser, als aus Obstbaumwiesen neues Bauland zu machen.

Dr. Birgit Steinbrenner, Kirchheim