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Bei den Kindern wird gespart

Zu den Artikeln „Auf der Spur der Aerosole“ vom 9. Juli und „Eltern wollen reinere Luft“ vom 10. Juli

Wir sind entsetzt über die vielen Äußerungen politischer Verantwortlicher in der Presse auf Basis einer noch nicht veröffentlichten Studie der Stadt Stuttgart, in der Luftfiltergeräten wohl eine nur sehr geringe Wirkung zugesprochen wird. Obwohl diese Studie noch nicht für alle einsehbar ist, werden dennoch auf dieser Basis Vorentscheidungen getroffen und öffentlich kundgetan. Diverse andere Studien, die die Wirksamkeit von Luftfiltergeräten in Kombination mit moderatem Lüften positiv bewerten, werden aber ignoriert. Dies ist für uns völlig unverständlich.

Wie glaubwürdig sind die Aussagen dieser Stuttgarter Studie, die die Stadt Stuttgart selbst als Schulträger in Auftrag gegeben hat - profitiert sie doch von den Ergebnissen der Studie.

In der Stuttgarter Studie wird beispielsweise zweieinhalbminütiges Fensteraufmachen alle zehn Minuten (!) empfohlen - vernünftiger Unterricht ist so nicht mehr möglich. Auch soll der Temperatursturz beim Lüften relativ gering sein und die Temperatur auch sehr schnell wieder steigen - Gegenteiliges haben unsere Kinder im Winter erlebt und da wurde nur alle 20 Minuten gelüftet.

Wir sind verärgert, dass zahlreiche Räume unserer Landesregierung seit Monaten mit Luftfiltergeräten ausgestattet sind (die ja anscheinend nur wenig bringen), aber bei unseren Kindern gespart wird und Lüften ausreichend sein soll. Wir gehen im September in das 3. Schuljahr unter Pandemiebedingungen und erwarten, dass nun alles für einen weitgehend normalen Schulbetrieb getan wird.

Stefanie Rau, Vorsitzende des Gesamtelternbeirats (GEB) Kirchheim und Claudia-Gerlach-Reck, stellvertretende GEB-Vorsitzende