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Briefe gegen das Vergessen

Menschenrechte Internationale Appelle sollen dazu beitragen, die Freilassung von Gefangenen zu erreichen.

Kirchheim. Weltweit stellen immer mehr Staaten die Menschenrechte infrage. Damit einher geht eine zunehmende Gefährdung all jener, die Menschenrechte verteidigen. Der Raum für ihr Engagement wird kleiner. Viele Menschen nehmen heute enorme Risiken auf sich, um Menschenrechte zu verteidigen. Daher bittet die Kirchheimer Amnesty-International-Gruppe um Unterstützung der Briefkampagne. Im Folgenden werden Informationen zu den Fällen gegeben. Vorformulierte Briefe gibt es im Weltladen in der Dettinger Straße.

Ali Mohamed Hakeem, Bahrain

Am 6. Mai 2019 bestätigte das Kassationsgericht die Todesurteile gegen Ali Mohamed Hakeem al-Arab und Ahmed Issa Ahmed al-Malali. Das Strafgericht von Bahrain hatte die beiden Männer in einem Massenverfahren gegen 60 Personen im Januar 2018 wegen der „Gründung und Mitwirkung an einer terroristischen Gruppierung“ für schuldig befunden. Sicherheitskräfte folterten und misshandelten die beiden Männer, um sie zu zwingen, ungelesene „Geständnisse“ zu unterschreiben. Ali Mohamed Hakeem al-Arab und Ahmed Issa Ahmed al-Malali droht die Hinrichtung.

Jiang Tianyong, China

Dem bekannten Menschenrechtsanwalt Jiang Tianyong wurde 2009 aufgrund seines Aktivismus die Anwaltslizenz entzogen. Er setzte seine Arbeit als Menschenrechtsverteidiger jedoch trotz anhaltender Schikane, Inhaftierung und körperlicher Übergriffe fort. Das Volksgericht der Stadt Changsha sprach Jiang Tianyong am 21. November 2017 der „Anstiftung zum Umsturz der Staatsmacht“ schuldig. Er wurde zu zwei Jahren Gefängnis und einem dreijährigen Entzug seiner politischen Rechte verurteilt. Im Gefängnis verschlechterte sich sein Gesundheitszustand rapide. Seit dem 28. Februar 2019 ist Jiang Tianyong wieder frei, wird jedoch streng überwacht. Er muss dringend ärztlich untersucht werden.

Emir-Usein Kuku, Ukraine

Emir-Usein Kuku ist Menschenrechtsverteidiger und lebt auf der Krim. Nachdem die ukrainische Halbinsel 2014 von Russland besetzt worden war, schloss er sich einer Menschenrechtsorganisation an. Er konzentrierte sich vor allem auf Fälle des Verschwindenlassens von Angehörigen der krimtatarischen Gemeinschaft. Im Februar 2016 wurde er wegen des Vorwurfs festgenommen, ein Mitglied einer islamistischen Bewegung zu sein, die in Russland als „extremistisch“ verboten ist. Kuku hat jeglichen Kontakt zu dieser Bewegung bestritten. Der Krimtatar ist ein gewaltloser politischer Gefangener, der nur wegen seiner Menschenrechtsarbeit und der Äußerung seiner Meinung verfolgt wird. Das Urteil wird im September erwartet.pm