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Bühne frei für die Kultur

Veranstaltungen Das Nürtinger Kulturamt stellt sein Programm für den Herbst und das Frühjahr vor.

In der Meisterkonzert-Reihe dabei: das Notos Klavierquartett.
In der Meisterkonzert-Reihe dabei: das Notos Klavierquartett.

Nürtingen. Kulturell geht wieder was in Nürtingen. Nach monatelangem Notbetrieb und Unsicherheiten stellte das städtische Kulturamt am Mittwoch sein neues Programm für den Herbst und das Frühjahr vor.

Die Erleichterung steht Kulturamtsleiterin Susanne Ackermann ins Gesicht geschrieben, als sie die neuen Flyer zum Kulturprogramm auf den Tisch legt. „Als wir das geplant haben, wussten wir noch nicht, ob es auch in den Druck geht“, räumt sie ein. Mitten in der dritten Welle der Pandemie haben sie und ihr Team Theaterstücke gebucht, Künstler kontaktiert, Ausstellungen arrangiert. Ob irgendetwas davon stattfinden wird, bleibt lange fraglich.

Ackermann hofft sehr, dass es mit den Auflagen bald ein Ende hat. „Was für den Fußball gilt, muss auch für die Kultur möglich sein“, sagt sie. Auf Dauer seien die aktuellen Auflagen weder den Künstlern noch den Veranstaltern zumutbar. Bis auf Weiteres allerdings plane die Stadt mit den entsprechenden Hygienevorschriften. Das heißt: Vorerst wird es weiterhin Doppelveranstaltungen geben und auch die Meisterkonzerte werden in der Stadthalle statt in der Kreuzkirche stattfinden.

Auf was sich die Kulturfans ab Herbst freuen können, das verrät der neue Flyer. Ein Klassiker im modernen Gewand eröffnet die Spielzeit für die Theatergänger: Die Württembergische Landesbühne spielt „Antigone“ in der Fassung von Walter Jens. Mit „Amadeus“ und „Das perfekte Geheimnis“ kommen zudem zwei große Kinohits auf die Bühne der „K3N“.

Neues wagt das Kulturamt mit der Inszenierung „Der Untergang des Hauses Usher“: Hier werden die Schauspieler mit lebensgroßen Figuren agieren. Zum Abschluss wartet mit Graham Greenes Agenten-Parodie „Unser Mann in Havanna“ noch ein ungewöhnliches Theater-Erlebnis: „Dazu gibt es kubanische Livemusik“, verrät Ackermann.

Für die Kleinen darf der „Grüffelo“ nicht fehlen, der in der Kulturzeit 2020 ebenfalls ausfallen musste. „Der hat viele kleine Fans“, weiß die Kulturamtsleiterin. Deshalb nahm das Team das Stück nochmals ins Programm. Zudem werde es einen Besuch der „Kleinen Hexe“ und ein Weihnachtsstück geben.

Hochkarätig besetzt sind die Meisterkonzerte. So sind unter anderem das Vokalensemble „Octavians“ sowie die Pianistin Elisabeth Brauß zusammen mit Trompeter Simon Höfele zu Gast. Ein Wiedersehen gibt es mit dem Notos Klavierquartett. Auch die international bekannten Musiker Benedict Kloeckner und Yu Kosuge werden für ein Gastspiel nach Nürtingen kommen.

Die Reihe „Kunst in der Region“ macht im Oktober erneut Station in Nürtingen - dieses Mal mit dem Schwerpunkt Keramik. Von März bis April wird die Freiburger Künstlerin Ulrike Gerst ihre Ausstellung nachholen, die kurz vor Ausstellungsstart abgesagt werden musste. Für die Sommerausstellung hat die Stadt Camill Leberer gewinnen können. Der Stuttgarter Fotograf, Maler und Bildhauer bewegt sich in den Zwischenräumen von Skulptur und Malerei.

Hölderlin darf nicht fehlen

Auch Hölderlin begleitet die Nürtinger in die neue Spielzeit. Aus dem Hölderlin-Jahr rettet das Kulturamt die szenische Lesung der Akademie für Gesprochenes Wort hinüber. Die Veranstaltung am 15. Juli sei aber bereits fast ausverkauft, so Ackermann. Das Theater Lindenhof wird im kommenden März seine Produktion „Darum wandle wehrlos fort durchs Leben und fürchte nichts“ spielen - und hierfür zu mehreren Spielterminen in der Stadt sein.Nicole Mohn