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Bürgergremium soll entscheiden

Zur Randnotiz „Kämpfen statt kuscheln“ vom 21. Mai

Frau Striflers Forderung an Grüne, CDU, SPD und FDP, sie mögen doch wahlkämpfen statt gemeinsam feiernd das letzte Wochenende vor der Wahl zu verbringen, hört sich zunächst logisch an. Voraussetzung dafür wären aber evidente Unterschiede, die es meiner Meinung nach nicht gibt. Es gibt in der Hauptsache Personen, natürlich auch in anderen Parteien, die sich aus einem Hauptgrund wählen lassen - sie wollen bestimmen, am liebsten über das Schicksal anderer. Wer glaubt, irgendwelche gewählten Gremien säßen voller Philanthropen, der glaubt wahrscheinlich auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.

Die Macht ist aus meiner Sicht der Antrieb für die meisten Posten und Pöstchen, was leider dann dazu führt, dass Entscheidungen meist nicht zum Wohle der Allgemeinheit getroffen werden, sondern aus egoistischen Motiven. Man schaue sich nur aus Wendlingen kommend in Ötlingen derzeit den neuen „Verkehrsübungsplatz“ an. Kein Bürger, der verantwortungsvoll im Sinne der Allgemeinheit entscheiden würde, hätte eine solche Verkehrsführung in Auftrag gegeben.

Das führt mich zu meinem Lösungsvorschlag: Wie wäre es, wenn einmal pro Jahr ein Gremium aus Bürgern per Losentscheid zusammengestellt würde, welches Gemeinderatsbeschlüsse abschließend begutachten und notfalls auch ablehnen dürfte? Bis es so weit ist, müssen die zu wählenden Personen zumindest auf meine Stimme verzichten.

Stefan Kromer, Kirchheim