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BUND zum Mobilfunk

„Mobilfunk im Kinderzimmer - eine kritische Betrachtung“ ist der Titel einer kürzlich erschienenen Broschüre des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland). Es wird dargestellt, warum Klein- und Vorschulkinder Funkstrahlung möglichst nicht beziehungsweise so wenig wie möglich ausgesetzt sein sollten. Empfehlungen zum Umgang mit elektronischen Geräten (i-Toys, Wise Pets, smarte Windeln und smarte Schnuller, Babyfons, medizinischen Sensorsystemen, Tablets, Handys, WLAN . . .) werden gegeben.

Die smarte Puppe „CAYLA“, die heimlich Aufnahmen machte, wurde inzwischen verboten. Auch ohne aktive Nutzung strahlen die smarten Geräte dauernd, außer man schaltet sie in den Flugmodus. Bezüglich der SAR-Werte wird ein Bewertungs-Modell zu Grunde gelegt, das sich auf die Köpfe der zehn Prozent größten Rekruten des US-Militärs im Jahr 1989 bezieht. Es gibt kein ausreichendes Vorsorgekonzept. Schwangere, Föten und Kinder müssen besonders geschützt werden. Als funkbedingte Gesundheitsschäden werden insbesondere Krebs (vor allem Leukämie und Hirntumore) und Veränderungen der Hirnaktivität (Schlaf, kognitive Wirkungen) und des Zentralnervensystem gesehen. Die Ärztekammer Baden-Württemberg (2014), die Ärztekammer Hamburg (2013), das BMU, das Bundesamt für Strahlenschutz, oder das israelisches Gesundheitsministerium (2015) äußern: Handys et cetera möglichst wenig nutzen und bei Nichtgebrauch abschalten.

Die aktuelle Broschüre, vorgestellt von Hubert Weiger und Wilfried Kühling (Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des BUND), stellt eine Ergänzung zur BUND-Broschüre „Elektrosmog“ dar. Es bleibt zu hoffen, dass nicht zuletzt auch im BUND immer mehr Menschen die Probleme smarter Technologien erkennen. Die Insekten dürften so was wie die „Kanarienvögel in der Kohlenmine“ sein.

Dr. Niels Böhling, Kirchheim