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CDU: Totengräber der Artenvielfalt

Zum Artikel „EU verlängert Zulassung für Glyphosat“ vom 28.  November

Die Verlängerung der Zulassung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat ist ein Schlag ins Gesicht von Umwelt und Verbrauchern! Europaweit hatten über vier Millionen Bürger das Ende von Glyphosat gefordert. Allein in Deutschland sprechen sich 80 Prozent der Menschen zu Recht gegen dieses Gift auf Äckern und inzwischen auch in unseren Lebensmitteln aus, denn dieses Pflanzenvernichtungsmittel wird - leider nicht nur in Deutschland - in großen Mengen eingesetzt. Es ist mitverantwortlich für den starken Artenrückgang, denn es tötet flächendeckend zahlreiche Pflanzen und nimmt zugleich vielen Tierarten die Nahrungsgrundlage. Das gerade in den letzten Monaten beklagte massive Insektensterben, aber auch der drastische Rückgang vieler Vogel- und Säugetierarten steht - verstärkt durch eine falsche CDU/CSU-Landwirtschaftspolitik - damit in engem Zusammenhang. Zudem: Die Vermutung, dass Glyphosat Krebs erzeugt, ist bis heute nicht widerlegt. Namhafte internationale Wissenschaftler raten folglich von einem weiteren Einsatz ab.

All dies hat den Landwirtschaftsminister der CDU/CSU-Bundesregierung, Herrn Schmidt - aber auch Kanzlerin Merkel, die ihn inhaltlich auch noch deckt - nicht beeindruckt. Schmidt hat nicht nur vorsätzlich gegen die Geschäftsordnung der Bundesregierung verstoßen, sondern er setzt ebenso vorsätzlich die Gesundheit der Bevölkerung, die Fruchtbarkeit der Böden und die Vielfalt der Natur aufs Spiel! Wer so vor der Lobby der Industrie und des Deutschen Bauernverbands einknickt, demokratische Regeln verletzt und die Zukunftsbasis der Bevölkerung aufs Spiel setzt, gehört entlassen!

Merkel und die CDU/CSU kann man in Sachen Natur und Umwelt sowie Verbraucherschutz vergessen - Frankreich macht es da besser: Sofort nach der Entscheidung in Brüssel hat der französische Staatspräsident Mac­ron ein nationales Verbot von Glyphosat angekündigt. Ein solches Verbot wäre auch in Deutschland möglich. Leider ist so viel Erkenntnis von einer geschäftsführenden CDU/CSU-Regierung offensichtlich jedoch nicht zu erwarten.

Jürgen Lewak, B 90/Die Grünen Kirchheim