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Das Land ändert sich - nur wie?

Zum Kommentar „Das Land wird sich ändern“ vom 26. Januar

Sehr geehrter Herr Kegel, wie sehr viele Ihrer Kollegen auch, vermischen Sie in Ihrem Kommentar zum Bevölkerungswachstum mit Ihren beiden Varianten „Migration“ oder „keine Migration“ die Einwanderung von benötigten Fachkräften mit der Migration von Menschen, die vor Krieg und Verfolgung zu uns geflüchtet sind. Wie Sie sicher wissen, gibt es mit Blick auf den Arbeitsmarkt einen Unterschied zwischen „eingeladenen Fachkräften“ und Menschen, die zu uns flüchten. Wie sich seit drei Jahren zeigt, sind viele in Deutschland angekommene Menschen - wenn überhaupt - nur mit großen Anstrengungen in den deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren. Leider werden diese Menschen somit auf absehbare Zeit auch nicht dabei helfen, unsere demografischen Probleme zu lösen. Wirkliche Fachkräfte sind hingegen viel schneller am Arbeitsmarkt zu integrieren.

Wenn wir den Mut haben, klare Anforderungen zu definieren, was wir von Einwanderern erwarten und welche Qualifikationen bei uns benötigt werden, dann wird Migration auch lohnend im Sinne von Mehrwert für unser Gesellschaftssystem. Dann kann auch eine Integration von Menschen gelingen, die vor Krieg zu uns geflüchtet sind, Stichwort „Spurwechsel“. Dazu gehört aber auch, zwischen Asylsuchenden und ausländischen Fachkräften zu trennen. Leider tappen wir nur allzu leicht in die „Diskriminierungsfalle“, wenn wir von Anforderungen sprechen, die wir an Einwanderer haben. Hierin besteht auch Ihre Aufgabe, Herr Kegel.

Jens Glaßer, Kirchheim