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Definition einer Verschwörung

Zum Artikel „Symbolische Reaktionen auf durchaus reale Ängste“ vom 19. Juni

Beim Interview von Madeleine Wegner mit dem Forscher Michael Butter zum Thema Verschwörungstheorien hoffte ich auf etwas Information. Leider weit gefehlt, ohne Erörterung des Begriffes wurde munter drauflos interviewt und lediglich gemeinsam mit Frau Wegner eine politisch-ideologische Grenze zu den „Verschwörungstheoretikern“ gezogen. Wenn der Durchschnittsbürger versuchen würde, den Begriff „Verschwörungstheoretiker“ möglichst einfach zu erklären, könnte wohl Folgendes dabei herauskommen: Verschwörungstheoretiker ist, wer eine Hypothese zu einer geplanten Verschwörung von mindestens zwei zum Nachteil mindestens einer anderen Person aufstellt.

Nach kurzem Nachdenken fiel mir auf, dass dies genau die Tätigkeit eines Kriminalbeamten beschreibt. Kann ja nicht sein dachte ich, dass alle Kripoleute jetzt Verschwörungstheoretiker sind. Deshalb bat ich den Wissenschaftler Butter per Mail um eine genauere Definition des Begriffes. Laut ihm gehen Verschwörungstheoretiker davon aus, dass alles geplant wurde, nichts so ist, wie es scheint und alles miteinander verbunden ist. Genau wie bei einem aufgeklärten Mordkomplott, bei dem von der Kripo mittels Beweisen anhand einer Ermittlungshypothese einer oder mehrere Verschwörer zum Nachteil eines Dritten ermittelt werden. Toll, damit bezeichnete auch noch ein Wissenschaftler unsere Kripobeamten indirekt als Verschwörungstheoretiker.

Jetzt wollte ich dann doch mehr wissen und forschte mal zum Thema Dr. Butter im Internet. Da steht dann, dass er Vizechef von COMPACT ist, einer Vereinigung, die im Auftrag von EU und EU-Regierungen zu Verschwörungstheorien forscht. Sicherlich völlig neutral, finanziell unabhängig und ideologiefrei, alles andere wäre ja eine Verschw. . .

Stefan Kromer, Kirchheim