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Den Bürgern verpflichtet

Zum Leserbrief „Bedenkliche Äußerungen“ vom 6. November

Nach den Widersprüchen in den Äußerungen einiger Grünen-Gemeinderäte sehe ich mich veranlasst, auf die Irrtümer im Leserbrief des Herrn Schmauder hinzuweisen.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) entscheidet auf Grundlage von demokratisch beschlossenen Gesetzen, wer in diesem Land als Asylbewerber oder Bürgerkriegsflüchtling anerkannt wird. Laut den aktuellen Zahlen des BAMF haben von Januar bis September dieses Jahres 37,5 Prozent der Antragsteller einen Schutzstatus bekommen. Insofern ist die Behauptung falsch, dass über die „Seebrücke“ ausschließlich Menschen hier ankommen werden, die vor Gewalt, Verfolgung und Gefahr für Leib und Leben flüchten.

Auf der Homepage der „Seebrücke“ wird deutlich gemacht, dass es den Initiatoren um die Durchsetzung eines allgemeinen Rechts von Menschen geht, sich, gleich aus welchen Gründen, in einem Land ihrer Wahl niederzulassen. Unter den Unterstützern der „Seebrücke“ findet man auch linksextreme Organisationen, die zum Teil unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stehen.

Aus Verantwortung gegenüber der Stadt können wir jedoch nur denjenigen, die tatsächlich schutzberechtigt sind, einen Platz in Kirchheim anbieten. Als Gemeinderäte sind wir zuvorderst den Einwohnern dieser Stadt verpflichtet. Angesichts einer großen Knappheit an Wohnraum und für viele kaum noch bezahlbaren Preisen haben wir an erster Stelle Wohnraum für die Einwohner Kirchheims zu schaffen.

Nur eine kleine Minderheit der Menschen, die hierzulande Schutz gesucht haben, ist gewaltbereit. Es ist jedoch purer Zynismus, wie Herr Schmauder die Bemühungen der Sicherheitsbehörden beschreibt, die Besucher der Musiknacht oder der nun beginnenden Weihnachtsmärkte zu schützen.

Dr. Thilo Rose, Kirchheim