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Der Marktplatz

Es ist traurig, was die Stadtplaner mit dem Marktplatz von Kirchheim machen. Da haben diese doch ernsthaft zugelassen, dass hier ein optischer Stilbruch begangen wurde, der dem Betrachter des Waldhorn-Neubaus das Grauen den Rücken herunterlaufen lässt. Wenn man nicht wüsste, dass man mitten in Kirchheim steht, könnte man sich vorkommen, als würde man sich vor einer neuen Autobahnkapelle im Nirgendwo befinden. Die schmalen senkrechten Fenster in der schlichten und tristen weißen Fassade und die einfache geschmacklose Tür suggerieren einem die Ansicht einer „modernen“ kleinen Kapelle aus den 70er-Jahren an der Autobahn. Zu einem Gebet und nicht zu einem Essen lädt dieses Haus ein.

Man sollte beten, dass dem Bauherren und den Stadtplanern doch noch die Erleuchtung gegeben wird, am Neubau ein paar gravierende Nachbesserungen vorzunehmen, damit sich dieses Haus doch noch an die umliegenden Bauten anpasst. Ein wenig Farbe auf dem Fachwerk-Gebälk wäre vielleicht doch angebracht, um hier eine Wahnvorstellung sogenannter moderner Architektur zu kaschieren. Der Marktplatz ist doch schon von vielen nichtssagenden langweiligen Fassaden, siehe unter anderem Volksbank, eingekreist, da muss doch nicht noch mehr liebloses Mauerwerk eingebracht werden. Peppt doch endlich die Fassaden auf, so wie es sich für eine Fachwerkstadt gehört. Zudem sollte er mit Gastronomie belebt und so unter anderem zum Treffpunkt und gemütlichen Begegnungsort werden. Es würden mehr Touristen angezogen und zum Verweilen gebracht werden. Macht doch den Marktplatz zum ewigen schönen Treffpunkt und so zu einem Vorzeigeobjekt der sonst so schönen Fachwerkstatt Kirchheim. Wenn nichts getan wird, dann „verlangweilt“ Kirchheim für immer.

Geoffrey Hahn, Kirchheim