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Der Staat kassiert ab

Zum Artikel „Kirchheim heizt dem Landkreis ein“ vom 24. April

Mit zwei Pellet-Heizkesseln, einem Blockheizkraftwerk und einem Erdgasbrennwertkessel setzen die Stadtwerke ihre Energiewende fort, so wie sie schon auf dem Schafhof gemeinsam mit der Wohnbaugesellschaft eine Holzhackschnitzelanlage mit Ölbrennwertkessel erstellt haben. Das stellt eine verlässliche Einnahmequelle für die Stadtwerke dar. Keine Erdwärme-, keine Luftwärmepumpen, keine Solar-/Photovoltaikanlagen?, fragt man sich. Na klar: Obwohl die Stromerzeugung in Deutschland 421 Gramm pro Kilowattstunde CO2-Emissionen aufweist, tragen staatliche Lasten von 64 und 48 Prozent zu einem Höchstpreis in der EU bei! (Zahlen von den aktuellen EnBW-Jahresrechnungen)

Somit weichen die Stadtwerke den staatlichen Lasten beim Strom weitgehend aus. Angesichts der aktuellen CO2-Belastung des Stroms müsste hier auch eine entsprechende CO2-Steuer anfallen, also staatliche Lasten plus CO2-Bepreisung plus wachsende Netzgebühren lassen aktuell den Strompreis steigen, wenn nicht der Staat aufhört, an der Energiewende kräftig zu verdienen!

Das vor 42 Jahren im Grundbuch eingetragene Verbrennungsverbot zur Luftreinhaltung auf dem Schafhof wurde angesichts des stetig steigenden Strompreises gelöscht und somit die Luftreinhaltung zu Fall gebracht. Ähnlich könnte es weitergehen, wenn die Energie nicht für jeden Bürger bezahlbar ist. Gas hat einen geringeren CO2-Ausstoß als Strom, keinen Feinstaub und kann als Übergangslösung mit den vorhandenen Gasleitungen für alle bezahlbar sein, bis die CO2-freie Stromheizung dem Gas preislich gleicht.

Die Energiewende sollte keine Gewinnoption sein. Vermutlich bedarf es dazu des politischen Drucks aus Brüssel.

Karin Aufhammer, Kirchheim