Das ist heute schon ein kleiner historischer Moment“, waren sich Kämmerer Sven Kebache und Bürgermeister Sven Haumacher bei der Vorstellung des Haushaltsplanentwurfs einig. Der Grund: Die Gemeinde Notzingen begibt sich mit dem aktuellen Zahlenwerk auf neue Wege. Es ist der erste doppische Haushalt, der auf Grundlage des Neuen Kommunalen Haushalts- und Rechnungswesen (NKHR) erstellt wurde. Aus dem bisherigen Verwaltungs- und Vermögenshaushalt werden nun Ergebnis- und Finanzhaushalt. „Im Vordergrund steht künftig die Erwirtschaftung des Ressourcenverbrauchs, der über die Abschreibungen zu erfassen ist“, erläuterte Kämmerer Sven Kebache dem Gemeinderat die wichtigsten neuen Begrifflichkeiten.
Im Ergebnishaushalt steht ein positives ordentliches Ergebnis von 193 010 Euro. Auf die Erträge entfallen dabei 7,82 Millionen Euro, die Aufwendungen liegen bei 7,63 Millionen. Enthalten sind im Ergebnishaushalt erstmals die planmäßigen Abschreibungen, die erwirtschaftet werden müssen. Hier geht es konkret um 802 000 Euro. „Das schaffen wir in diesem Jahr, und auch in den kommenden Jahren kann der Ergebnishaushalt mit einem positiven Ergebnis ausgeglichen werden“, freute sich der Kämmerer. Zum Jahresende kalkuliert er mit nach wie vor rund 8,7 Millionen Euro und damit ausreichend liquiden Mitteln für die kommenden Jahre: „Erfreulicherweise müssen wir so auch dieses Jahr keinen Kredit aufnehmen.“
Insgesamt 2,56 Millionen Euro will die Gemeinde dieses Jahr investieren. Größere Posten sind die Modernisierung des Rathauses mit rund einer Million sowie die Erneuerung des Kunstrasenspielfelds am Sportplatz Eichert, die mit 600 000 Euro kalkuliert wird. Dazu kommen die Sanierung der Mädchentoilette der Grundschule für 40 000 Euro, neue Platten für die Grabfeldwege auf dem Friedhof für 80 000 Euro sowie diverse Wegesanierungen für insgesamt 100 000 Euro und ein neues Feuerwehrfahrzeug (240 000 Euro).
Die Gemeinde profitiere nach wie vor von den weiterhin steigenden Steuereinnahmen und Finanzzuweisungen, berichtete Sven Kebache. Insgesamt 4,79 Millionen Euro sind auf der Ertragsseite an Steuern und ähnlichen Abgaben eingeplant. Allein 2,99 Millionen Euro werden an Einkommenssteuereinnahmen erwartet, das sind 270 000 Euro mehr als im Vorjahr. Bei der Gewerbesteuer rechnet der Kämmerer mit einer Millionen Euro, Grundsteuer A und B liegen zusammen bei 466 000 Euro. Der Schuldenstand der Gemeinde verringert sich im Kernhaushalt zwischen dem Jahresende 2018 und dem von 2019 laut Plan von 1,88 Millionen auf 1,69 Millionen Euro.
Die Fraktionen haben bis zum 22. März Zeit, Anträge einzureichen, in der Sitzung vom 8. April soll der Haushalt 2019 endgültig beschlossen werden.