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Die CSU und die EKD

Zum Artikel „Heftiger Gegenwind für Söders Kruzifix-Pläne“ vom 26. April

Danke, Herr Ministerpräsident Söder, für diese regierungsamtliche Bestätigung von höchster Stelle, dass das „C“ im Parteinamen der angeblich „christlichen“ Parteien reine Ideologie ist, die mit dem christlichen Glauben rein gar nichts zu tun hat.

Klarer kann man es gar nicht formulieren. Aber - das hatten wir schon einmal: In der Nazi-Diktatur versuchten die „Deutschen Christen“ (DC), den Führerkult Hitlers, seinen Rassismus und sein „Deutschtum“ mit dem christlichen Glauben zu vereinbaren.

Dagegen erhob sich 1934 der Widerstand der Evangelischen Kirche, der zu den bis heute gültigen „Barmer Thesen“ geführt hat. Mutige kirchliche Widerständler wie der Oberlenninger Pfarrer Julius Jan wurden niedergeknüppelt und eingesperrt oder bezahlten mit ihrem Leben wie Dietrich Bonhoeffer und viele andere.

Heute, im demokratischen Rechtsstaat, muss niemand mehr um sein Leben bangen, wenn er widerspricht. Es wäre an der Zeit, dass die christlichen Kirchen den jahrzehntelangen Missbrauch christlicher Symbolik durch angeblich „christliche“ Parteien jetzt endlich gerichtlich untersagen lassen.

Aber was hört man von der „Evangelischen Kirche Deutschlands“ (EKD)? Nichts als ein handzahmes und feiges Taktieren: „Wir werden immer wieder darauf hinweisen, dass . . .“

Derweilen lassen sich C-Parteien-Politiker beim Beten ablichten, und der Landtagsabgeordnete Karl Zimmermann schweigt auf meine Frage, wie er heute noch das „C“ im Parteinamen der CDU begründen will.

Martin Brost, Dettingen