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Die Fürsorge des Staates

Zur Berichterstattung über die Schulöffnung

Nun stellt sich die große Frage wieder. Schulen öffnen - ja oder nein? Und wenn ja, wie und welche? Und lange bevor eine Einschätzung überhaupt möglich war, springt Frau Eisenmann aus der Deckung und fordert den Präsenzunterricht unabhängig aller Zahlen. Für mich der Kulminationspunkt einer Fülle von Fehlentscheidungen. Die Digitalisierung verschlafen, mit endlosem Papierkrieg verlangsamt und somit weit hinter dem zurück, was sein könnte. Und in der Pandemie wird die Fürsorgepflicht gegenüber den Beamten sträflichst vernachlässigt. Die einen Lehrer bekommen zumindest Masken geliefert, um sich dem Risiko auszusetzen. Die Grundschullehrer aber befinden sich ja offenbar in keinerlei Gefahr. Dabei gibt es neben anderen Studien durchaus auch solche, die eine Übertragung auch in den Grundschulen als gegeben ansehen, so zum Beispiel die Ergebnisse der Forscher des London Imperial College. Und auch hier in Baden-Württemberg sind die Zahlen, wenn an Grundschulen getestet wurde, beileibe nicht gerade beruhigend. Wirklich aufschlussreiche Zahlen dazu sind in Deutschland nicht vor Sommer 2021 zu erwarten. Demnach eine unsichere Lage! Wie lange will eine Frau Eisenmann noch mit der Gesundheit ihrer Lehrer spielen? So heißt es im Paragraf 78 BBG: „Der Dienstherr hat im Rahmen des Dienst- und Treueverhältnisses für das Wohl der Beamten und ihrer Familien, auch für die Zeit nach Beendigung des Beamtenverhältnisses, zu sorgen. Er schützt die Beamten bei ihrer amtlichen Tätigkeit und in ihrer Stellung.“ Wo ist dieser Schutz für unsere Grundschullehrer? Wo sind die Masken für alle Lehrer?

Mit ihrer Aussage versucht Frau Eisenmann vermutlich, den Wahlkampf einzuleiten und erste markige Konturen zu setzen. Für mich zeigt sich hier nur eines: Wer die Gesundheit seiner Beamten gefährdet und das auch noch unnötigerweise, unverantwortlicherweise und mit dem Hintersinn, Publicity zu generieren, dem ist eine Rolle als Landesmutter nicht zuzutrauen!

Peter Bogowsky, Kirchheim