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Die Impfaktion vor dem Max-Eyth-Haus war ein voller Erfolg

Pandemie Zu Beginn einer lauen Sommernacht statteten 92 Passanten dem Impfbus einen Besuch ab.

Letzte Woche in Kirchheim: erst Impfen, dann Kino. Foto: Andreas Volz
Letzte Woche in Kirchheim: erst Impfen, dann Kino. Foto: Andreas Volz

Kirchheim. Noch vor wenigen Wochen wäre die Schlange wohl um den ganzen Alleenring gegangen - wenn ein Bus am Max-Eyth-Haus alle gängigen Corona-Impfstoffe angeboten hätte und noch nicht einmal eine Terminvereinbarung notwendig gewesen wäre. Inzwischen ist es weitaus schwieriger, den üppig vorhandenen Impfstoff an den Mann oder an die Frau zu bringen: Viele sind schon längst doppelt geimpft, andere können sich nicht impfen lassen oder wollen es partout nicht. Deshalb geht es nun darum, denjenigen ein möglichst niederschwelliges Angebot zu machen, die sich zwar grundsätzlich impfen lassen wollen, dafür aber weder weite Anfahrtswege noch langwierige Anmeldeprozeduren in Kauf nehmen möchten. Aus diesem Grund gab es auch in Verbindung mit dem Sommernachtskino bereits eine „Impfbus-Haltestelle“ in Kirchheim. Die Resonanz: hervorragend!

Von 17.30 bis 21 Uhr haben sich an dem einen Abend 92 Passanten impfen lassen - unabhängig davon, ob sie danach ins Kino gegangen sind oder nicht. „92 - das ist richtig gut, das liegt weit über dem Durchschnitt für uns“, sagt Carola Schilling aus Esslingen, die als medizinische Kraft bei den Maltesern tätig ist und deshalb mit dem Impfbus nach Kirchheim gekommen war. Sie berichtet auch von weitaus geringeren Zahlen: Am Rand eines Fußballspiels vor vielen Zuschauern in Esslingen waren es kürzlich nur sieben Gäste, die außer dem Fußballplatz auch den Impfbus aufgesucht haben.

In Kirchheim gab es nun zwar keine Warteschlangen, die die ganze Alleenstraße abgedeckt hätten. Aber die Menge der Wartenden war doch von Anfang an so groß, dass die Malteser ihre Bustüren schon früher als geplant öffneten. „Das war sicher auch dem Kino geschuldet“, meint Carola Schilling.

Der Impfstoff, der in Kirchheim „am besten ging“, war Bion­tech: „Da war am Ende nichts mehr übrig.“ 28 Passanten hätten sich auch für Janssen - respektive Johnson & Johnson - entschieden. Das hat den Vorteil, dass es keine weitere Impfung zur Auffrischung braucht. „Vor allem Jüngere entscheiden sich für diese Einmal-Variante“, berichtet Carola Schilling aus dem Alltag im Impfbus.

Weitere Erfahrungen: „Die meis­ten hatten alles dabei - Krankenversicherungskarte, Ausweis und Impfpass. Sie haben auch alle sehr geduldig gewartet, und sie waren ausgesprochen dankbar.“ Manche hätten auch bereits nach der Drittimpfung gefragt. Wann es damit aber so weit ist, weiß auch Carola Schilling noch nicht. Ebenfalls noch nicht geklärt ist die Frage, ob der Impfbus noch einmal einen Stopp beim Sommernachtskino einlegt. Angesichts des „Ansturms“ beim ersten Mal wäre eine Fortsetzung sicher sinnvoll. Kino-Betreiber Reimund Fischer meint: „Das wäre schön, aber wir haben auch so schon einen guten Impuls gesetzt.“ Andreas Volz