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Die Versetzung frühzeitig klarmachen

Frauen-Landesliga: Die verletzungsgebeutelte HSG Owen-Lenningen muss improvisieren.

Lenningen. Nach dem abrupten Ende der Corona-Saison 2019/2020 durften sich die Handball-Frauen gleich in ihrer ersten Spielzeit der HSG Owen-Lenningen über den Sprung in die Landesliga freuen. Die Täles-Handballerinnen hätten sich den Aufstieg zwar gerne komplett im sportlichen Wettkampf verdient und nicht am grünen Tisch erhalten. Doch nach 16 von insgesamt 18 Spieltagen an der Spitze hat sich die Mannschaft den Erfolg hart erarbeitet.

Hart waren auch die Monate während der Pandemie-Pause. Doch die Spielerinnen zogen ihr Programm durch und fieberten der ersten Landesliga-Saison entgegen. Nach gerade einmal drei Spieltagen - einem 23:19-Auftaktsieg gegen Nagold folgten gegen Rottweil (27:28) und Mössingen (20:25) trotz guter Leistung zwei Niederlagen - war diese schon wieder zu Ende.

„Dann kam eine lange Durststrecke, in der wir an die Tugenden des ersten Lockdowns anknüpfen mussten“, erinnert sich Torhüterin Jana Reichle nur ungern an die vielen Wochen des Individualtrainings. Mitte Juni nahmen die Frauen unter der Leitung des bewährten Trainergespanns Markus Weisl und Markus Hornung, nach mehr als sieben Monaten das Training wieder auf.

Bereits nicht mehr mit an Bord war zu diesem Zeitpunkt Rückraumspielerin Nathalie Kazmaier. „Sie hat sich entschieden, wieder für ihren Heimatverein TSV Grabenstetten auf Torejagd zu gehen“, berichtet Jana Reichle, die wie Trainer Markus Weisl mitansehen musste, wie der Kader Training für Training immer kleiner wurde. Susanne Oelsner, eigentlich ebenfalls im Rückraum zu Hause, erlitt Anfang Juli einen Achillessehnenriss und fällt auf unbestimmte Zeit aus. Dasselbe gilt für Siebenmeter-Garantin und Kreisläuferin Ann-Kathrin Schmid, die sich in die Babypause verabschiedet hat. Mitte-Spielerin Mona Wannenwetsch ist nach einer Hüftverletzung bereits wieder ins Training zurückgekehrt.

Angesichts der Verletzungsmisere hat das Trainer-Duo Weisl/Hornung erst mal die Grundfertigkeiten sowie den Wiederaufbau der Fitness in den Vordergrund gestellt, ehe auf spieltechnische Inhalte umgestellt wurde. Die im Team entstandenen Lücken schließen die Eigengewächse Ina und Theresa Renz sowie Ann-Christin Baumann, die aus der Zweiten Mannschaft aufgerückt ist. Auch Sabrina Klein steht den HSG-Frauen nach einer überstandenen Knie-Verletzung wieder zur Verfügung.

Am kommenden Sonntag greifen die HSG-Handballerinnen ins Ligageschehen ein. Trainingsspiele konnte durch das Verletzungspech erst spät vereinbart werden. Gegen die ligahöheren Frauen aus Urach gab es ein 21:23, gegen Bezirksligist TV Reichenbach II einen 20:17-Sieg. „Wichtiger als die Ergebnisse war es, wieder Spielpraxis und die nötige Sicherheit in der neuen Konstellation zu bekommen“, weiß Trainer Markus Weisl, der in dieser Saison mit Sicherheit öfter improvisieren muss als sonst. „Das Team freut sich trotzdem auf die Standortbestimmung und freut sich drauf, den Ball endlich wieder im Echtbetrieb durch die Halle fliegen zu lassen“, ist Jana Reichle zuversichtlich.

Möglichst früh den Klassenerhalt klarzumachen, ist das ausgegebene Ziel der HSG-Frauen, die ihre Zuschauer mit attraktivem Tempo-Handball überzeugen wollen.pm